Die Anteilnahme der Menschen in der Region nach dem tödlichen Unfall eines Stühlinger Ehepaars am Pfingstsonntag ist gewaltig. Das zeigt sich nicht nur in Form von zahllosen Beiträgen und Kommentaren in sozialen Netzwerken, sondern nun auch anhand des Erfolgs einer Spendenkampagne auf dem Crowdfunding-Portal „GoFundMe“, von der die beiden Kinder profitieren sollen, die bei dem Unfall ihre Eltern verloren haben.

Kampagne geht auf private Initiative zurück

Binnen weniger Stunden kamen 30.000 Euro zusammen, weit über 1000 Menschen spendeten kleinere und größere Beträge. Die Aktion hat weit größere Ausmaße erreicht, als Initiator Jonas Neumann jemals für möglich gehalten hat, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt: „Ich bin vollkommen sprachlos, wie weit sich die Kreise gezogen haben. Aber es ist schön zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft ist.“

Er selbst ist wie der verstorbene 33-Jährige ebenfalls Feuerwehrmann in Stühlingen, schildert Neumann. Beide seien gut befreundet gewesen. Natürlich sei auch der Kontakt zur Ehefrau und den beiden Kindern gut gewesen. Und nach dem Unglück von Pfingsten sei bei ihm der Wunsch entstanden, zu helfen – spontan, unabhängig aber zielgerichtet, wie er betont.

Spendenziel bereits mehrfach erhöht

‚Völlig fassungslos über den tragischen Tod unseres geschätzten Kameraden ist für uns selbstverständlich, die Hinterbliebenen so gut wie möglich zu unterstützen, getreu unserem Motto „Gott zu Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr““, bringt Neumann es in dem Spendenaufruf auf der Online-Plattform auf den Punkt.

Mit dem Geld, so die ursprüngliche Zielsetzung des Initiators der Spende, sollte den Angehörigen – insbesondere den beiden Kindern – bei der Bewältigung der anstehenden Kosten für die Beisetzung unter die Arme gegriffen werden.

Angehörige wollen kompletten Betrag den hinterbliebenen Kindern zukommen lassen

Im Gespräch mit Hinterbliebenen sei man aber so verblieben, dass das gesamte Geld für die beiden Kinder auf ein Sparbuch eingezahlt werden soll. Um alles Weitere kümmern sich die Angehörigen in Eigenregie.

Über diese neue Entwicklung informierte Neumann die Spendenwilligen am Mittwochnachmittag. Der Spendenbereitschaft tat dies keinen Abbruch. Die 30.000-Euro-Marke wurde schon wenige Stunden später erreicht.

Wie viel am Ende zusammenkommt – noch lässt sich das nicht abschätzen. Doch das Ganze soll noch eine ganze Weile weiterlaufen, kündigt Jonas Neumann an: „Ein Enddatum haben wir nicht gesetzt.“

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Wie wird die Seriosität einer Online-Spendenaktion gewährleistet?

Aber wie garantiert ein Crowd-Funding-Anbieter wie ‚Gofundme, dass eine Spendenaktion tatsächlich seriös abläuft, und sich nicht dubiose Dritte aus der Anteilnahme Kapital schlagen?

Die Pressesprecherin des Anbieters, Lydia Kröger, stellt auf Nachfrage dar, dass eine gewisse Gefahr immer gegeben sei, denn „bei GoFundMe kann jeder eine Spendenkampagne ins Leben rufen.“ Allerdings arbeite das sogenannte Compliance-Team praktisch rund um die Uhr an der Überprüfung von Kampagnen, um sicherzustellen, dass das Spendenziel wahr ist.

„Gelder werden nur ausgezahlt, wenn hierbei alles als korrekt befunden wurde. Dies wird durch Vorlage von Rechnungen, Kostenvoranschlägen etc. bewiesen“, so Kröger. Bislang habe es „einige wenige Betrugsfälle“ gegeben. „In jedem Fall haben alle Spender zu 100 Prozent ihr Geld zurückbekommen“, betont Kröger.

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