Mit einer großangelegten Aktion erneuerte jüngst die Salpetererbewegung Pro Albtalstraße ihren Protest gegen die anhaltende Sperrung des Abschnittes zwischen Tiefenstein (Gemeinde Görwihl) und Hohenfels (Gemeinde Albbruck). Hilfskräfte wie die Freiwilligen Feuerwehren Görwihl und Albbruck, die Bergwacht Schwarzwald, die Jugendfeuerwehr Albbruck und das Deutsche Rote Kreuz Ortsverein Albbruck waren vor Ort – das DRK nach eigener Aussage als Sanitätswachdienst.

Auch Privatpersonen nahmen an dem Anlass an der Tiefensteiner Brücke teil. Vertreter von Behörden und Politik waren nicht anwesend.

Die Hilfskräfte der Region – Bergwacht Schwarzwald, Feuerwehren Albbruck und Görwihl – nahmen am Freitag an einer ...
Die Hilfskräfte der Region – Bergwacht Schwarzwald, Feuerwehren Albbruck und Görwihl – nahmen am Freitag an einer Protestaktion gegen die seit bald acht Jahren dauernden Sperrung der Albtalstraße teil. | Bild: Peter Schütz

Am 26. Mai 2023 jährt sich der Beginn der Straßensperrung zum achten Mal – ein Umstand, den die Salpetererbewegung als ‚unverhältnismäßig‘ erachtet. „Das Albtal ist ein Paradebeispiel, wie man es nicht machen sollte“, erklärte Herbert Nägele, neben Ulrich Winkler, Stephan Marder, Roland Lauber und Bernhard Huber der „harte Kern“ der Protestbewegung. Nägele weiter: „Natürlich geht die Sicherheit vor. Aber man sollte maßvoll vorgehen.“ Der Fels im Albtal sei „sehr standhaft“, sagte er.

Mit Blick auf ähnliche Begebenheiten im Landkreis Waldshut – Schlüchttal, Wehratal – müssten laut Nägele „Lösungen zur Sicherung der Täler gefunden werden“. Und: „Die Albtalstraße ist zu nichts zu nutzen. Stattdessen hat man zusätzlichen Verkehr durch Dörfer mit zusätzlicher Umweltbelastung und zusätzlichem Energieverbrauch.“

Sein Fazit: „Man sollte nicht akzeptieren, was uns hier aufgedrückt wird“, so Nägele. Stephan Marder ergänzte: „Wir kämpfen bis zum Schluss, bis das Albtal wieder offen ist.“

150 Sekunden Zeitverlust können entscheidend sein

Die Vertreter der Hilfskräfte wiesen auf die Bedeutung der Albtalstraße für die Einhaltung der Hilfsfrist, also für die Zeit ab der Notrufabfrage in der Leitstelle bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle, hin.

Christian Gerspacher, Kommandant der Abteilung Albbruck von der Gesamtwehr Albbruck, berichtete, dass durch die Umfahrung der Albtalstraße der Rettungsweg 150 Sekunden länger dauert. „150 Sekunden können lebensrettend sein“, sagte Gerspacher.

Jede Minute zählt

Thomas Mutter, Kommandant der Gesamtfeuerwehr Görwihl, ergänzte: „Man sollte immer die kürzesten Wege wählen.“ Die Albtalstraße gebe es seit über 100 Jahren, und er wüsste von keinem Unfall wegen Steinschlags, so Mutter. In der Vergangenheit habe es Einsätze wegen Kletter- und Wassersportunfällen an und auf der Alb gegeben. Dafür war auch die Bergwacht Schwarzwald im Einsatz.

Aber: Diese müsste wegen der Sperrung der Albtalstraße lange Umwege in Kauf nehmen, sagte Markus Baumgartner von der Bergwacht Schwarzwald. „Wir müssen nach Albbruck runter und wieder hinauf, das ergibt einen Zeitverlust von fünf bis zehn Minuten. Schwierig, wenn jede Minute zählt“, so Baumgartner.

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