Auf ein schwieriges „Corona-Jahr“ 2020 und eine aktuell stabile und wieder entspanntere Situation ist in der Hauptversammlung des Frauen- und Kinderschutzhauses Kreis Waldshut geblickt worden. Sie fand per Zoom-Meeting mit gut 30 Teilnehmern statt. Etliche Gäste, unter ihnen politische Vertreter der Region und der Polizei, sprachen Grußworte.
Einige Zahlen von 2020
„2020 stellte uns vor große Herausforderungen, wir mussten uns inner-halb kurzer Zeit auf verschiedene Problematiken einstellen“, so Vorsitzende Ann-Katrin Schreiner. Das Frauen- und Kinderschutzhaus konnte dabei nach ihrer Aussage auf die großzügige Unterstützung (Soforthilfe) von Bund und Land und die große Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung zurückgreifen, sodass unter anderem in die digitale Ausstattung investiert werden konnte. Seit Sommer 2020 führen zusätzliche digitale Wege zum Schutzhaus und seiner Beratungsstelle.
In den vergangenen Jahren zunehmende finanzielle Sorgen hat das Frauen- und Kinderschutzhaus dank des Verkaufs einer von privater Seite geerbten Wohnung im vergangenen Jahr vorläufig nicht mehr. „Wir sind gut aufgestellt und können 2021 gut wirtschaften“, sagte Geschäftsführerin Marlies Sonntag. Besonders gedankt wurde dem Lions Club für seine Spende von 17.200 Euro aus dem Verkauf des Lions-Adventskalenders.
Die Summe kommt nach dem Wunsch des Serviceclubs Kindern während ihres Aufenthalts im Schutzhaus zugute. Familiäre Gewaltsituationen schädigen nach Aussage von Marlies Sonntag die Gesundheit von Kindern massiv. Mit der Lions-Spende sollen die Weiterbeschäftigung einer Kinderfachfrau finanziert werden und pädagogische Materialien im Bereich Antiaggression und Entspannung angeschafft werden.
Geplant für dieses Jahr ist ein Filmangebot bei den Frauenaktionswochen und eventuell eine Wiederholung der „Brötchentütenaktion“. Bei einem vom Land geförderten einjährigen Projekt soll eine mobile Beratung die Erreichbarkeit von Frauen in ländlichen, abgelegenen Gebieten erhöhen. Voran gebracht werden soll die verfahrensunabhängige Spurensicherung vor Ort, die ohne Einbeziehung der Polizei, die Sicherung von Spuren bei sexualisierter Gewalt ermöglicht.
Außerdem wird auf Antrag der Awo über eine Ausweitung der Plätze (aktuell sechs) im Frauen- und Kinderschutzhaus gesprochen werden. Jedes Jahr müssen viele Frauen abgewiesen werden. Offen für Gespräche zeigte sich Sabine Schimkat, Sozialdezernentin beim Landratsamt, das die Grundfinanzierung des Hauses sichert.