Sie können es nicht lassen. Telefonbetrüger haben am Mittwoch, 1. März, in den Landkreisen Lörrach und Waldshut wieder die Drähte heiß laufen lassen, um fette Beute zu machen. Polizeisprecher Mathias Albicker berichtet in seiner Pressemitteilung von einer Flut an Hinweisen zu solchen sogenannten Schockanrufen, die auf den Revieren eingingen. In Dogern waren die Gauner laut Angaben tatsächlich erfolgreich. Im Landkreis Lörrach verhinderten aufmerksame Bankangestellte zwei Taten.
Die Anrufwelle setzte sich laut Polizei am Donnerstag, 2. März, fort. Es sei nicht auszuschließen, dass sich die Anrufserie auf den gesamten Präsidiumsbereich ausbreitet. Einzelne Betroffene meldeten zwar diesen Vorfall der Polizei, jedoch sei mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.
So läuft die Betrugsmasche
Die Landkreise Lörrach und Waldshut seien besonders betroffen gewesen. Das Telefon stand bei der Polizei offensichtlich nicht still. Zahlreiche Betroffene hätten sich gemeldet und berichtet, wie sich die Gauner als Polizeibeamte oder andere Amtsträger ausgegeben hätten. Die übliche Masche: Die Betrüger wollen glaubhaft machen, dass ein Familienangehöriger einen Unfall verursacht hat und sie Geld für eine Kaution brauchen.
Und sie schaffen es immer wieder
In nahezu allen Fällen hätten die Gauner angegeben, dass sie das Geld abholen wollten. Sie würden ihre Opfer zur Bank schicken, um hohe Geldbeträge abzuheben und an einem vereinbarten Ort zu übergeben. „Trotz intensiver Medienarbeit und Präventionsmaßnahmen schaffen es die professionell auftretenden Betrüger immer wieder, entsprechende Opfer zu finden und an deren Wertgegenstände zu gelangen“, schreibt Albicker weiter.
Eine Frau fällt in Dogern darauf rein
Wie im Fall in Dogern. Eine ältere Frau ließ sich der Polizei zufolge von den Betrügern überzeugen, eine Kaution zu besorgen, um einen an einem Unfall beteiligten Familienangehörigen vor der Untersuchungshaft zu bewahren. Vor der Haustüre der Frau sollte am Mittwoch, 16 Uhr, die Geldübergabe erfolgen. Sie habe einer unbekannten Frau eine Tasche und eine rote Schmuckkiste ausgehändigt. Natürlich machte sich die Unbekannte mit der Beute aus dem Staub.
Die Tatverdächtige, geschätzt im Alter von 30 bis 40 Jahren, wird wie folgt beschrieben: 1,67 Meter, schlank, mit einer braunen oder grauen Wollmütze auf dem Kopf.
Die Polizei bittet in diesem Fall um Hinweise, insbesondere zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen, die in Dogern im Bereich der Bahngleise oder südlich davon auffielen, unter 0761 882-2880. Die „Ermittlungsgruppe Anruf“ des Polizeipräsidiums Freiburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Noch einmal die Tipps der Polizei:
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder diese telefonisch bei Ihnen einfordern.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Seien Sie stets misstrauisch.
- Rufen Sie im Verdachtsfalle die Polizei um Hilfe.
- Sprechen Sie mit Vertrauten über verdächtige Anrufe.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen.
- Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich.
- Auflegen sollten Sie, wenn: Sie nicht sicher sind, wer anruft. Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und ihren finanziellen Verhältnissen fragt, zum Beispiel ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben.
- Bitte sprechen Sie, thematisieren Sie, warnen und informieren Sie Ihre Familienmitglieder über diese Betrugsformen.