Was wie eine schlechte Botschaft klingt, wertet die Arbeitsagentur Lörrach als Einordnung in den Trend der vergangenen Jahre: Die Arbeitslosigkeit stieg im Januar gegenüber dem Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. 613 mehr Menschen aus den Landkreisen Lörrach und Waldshut meldeten sich im Vergleich mit dem Vormonat arbeitslos. Fast 9400 sind im Bereich der Lörracher Agentur ohne Job. Positiv: Unverändert hoch ist die Zahl der offenen Stellen.
Das sind die Gründe für höhere Arbeitslosigkeit
„Der Arbeitsmarkt fügt sich im Januar in die Entwicklungen der vergangenen Jahre ein“, schreibt Melanie Payer, Sprecherin der Arbeitsagentur Lörrach im neuesten Arbeitsmarktbericht. Traditionell steige die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar kräftig an. Sie nennt gleich mehrere Gründe: Die Witterung habe Einfluss auf diverse Branchen, Kündigungen würden zum Jahresende häufig ausgesprochen und Befristungen würden auslaufen.
Die Zunahme der gemeldeten Arbeitslosen sei auf einem ähnlichen Niveau wie zum selben Zeitpunkt in den Vorjahren. Auch die Suche nach Arbeitskräften habe im Vergleich zum Dezember nachgelassen. Sie weiche aber ebenfalls nicht von den Entwicklungen der Vorjahre ab.
Für Horst Eckert kein Grund zur Beunruhigung

„Im Januar ist unser Arbeitsmarkt immer ein wenig im Winterschlaf“, wird Horst Eckert, Leiter der Arbeitsagentur Lörrach zitiert. Die Arbeitslosigkeit steige saisonal, die Stellenmeldungen ließen nach, insgesamt fehle es an Dynamik.
Die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in Jobcentern habe ebenso einen Einfluss auf die steigenden Zahlen. Laut Eckert sind im Vergleich zum Vorjahr über 1000 Ukrainer mehr arbeitslos gemeldet.
Warum er optimistisch nach vorne schaut
Weiterhin hoch sei der Arbeitskräftebedarf – mit aktuell über 3600 Stellen sogar der höchste Wert in einem Januar. Und immer mehr Branchen fehlten Arbeits- und Fachkräfte. Eckert: „In den kommenden Monaten werden wird zwar weiterhin mit wirtschaftlich unsicheren Rahmenbedingungen konfrontiert sein. Ich erwarte aber im Frühjahr eine deutliche Entspannung auf unserem regionalen Arbeitsmarkt.“
Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick
Das Thema Fachkräftesicherung werde auch in diesem Jahr im Fokus bleiben, schreibt Payer weiter. Die Agentur für Arbeit werde weiterhin viel in die Beratung von Unternehmen und an Weiterbildung interessierten Menschen sowie in deren Förderung durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen investieren.