Er soll nach einer Verkehrskontrolle und einer Verfolgungsjagd einen Polizisten angefahren und auf die Motorhaube aufgeladen haben. Er gehört wohl der sogenannten Reichsbürgerszene an. Seit Mitte November muss sich der 62-jährige, in Lörrach geborene Tischler Manfred J, aus Efringen-Kirchen vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Er ist unter anderem wegen versuchten Mords angeklagt. Am 3. Februar sollte das Urteil verkündet werden. Aber das soll Medienberichten zufolge nun frühestens im März gesprochen werden.

Erste Anklage gegen einen sogenannten Reichsbürger

Es ist die erste Anklage, die die Bundesanwaltschaft Karlsruhe gegen einen sogenannten Reichsbürger erhoben hat. Das Stuttgarter Gericht hat weitere Beweisanträge zugelassen. Deshalb dauerte der Prozess wohl noch einige Wochen länger.

Verteidiger fordert Gutachten zur Schussabfolge

Zwei Sachverständige des Landeskriminalamts sollen zunächst erneut die Bodycams von Polizisten auswerten. Laut Angaben waren die Beamten vor einem Jahr am Tatort, als der 62-Jährige versucht haben soll, einen Polizisten anzufahren. Vor einem Jahr soll er bei mehreren gescheiterten Verkehrskontrollen geflohen und schließlich auf den Polizisten zugesteuert sein. Bei der Verfolgungsjagd sollen auch Schüssen gefallen sein.

Der Verteidiger forderte in den beiden vom Gericht zugelassenen Beweisanträgen ein audiovisuelles und ein optisches Gutachten zur Abfolge der insgesamt fast 20 Schüsse aus jener Nacht. Zwei weitere Anträge lehnte die Schwurgerichtskammer des Oberlandesgerichts ab. (dpa/lws/neu)

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