Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Einschränkungen konnten Abitur und Entlassfeierlichkeiten in diesem Jahr in gewohnten Rahmen, wenn auch in zeitlich anderer Reihenfolge stattfinden. Am vergangenen Donnerstag endete die Schulzeit für die Abiturienten mit Zeugnisübergabe und Preisverleihung, dem traditionellen Foto vor dem Dom, Abschlussgottesdienst und Abiball. Zwei Schüler hatten die Bestnote von 1,0 erzielt, Alexander Hodson wurde mit dem Alfred-Delp-Preis, der höchsten Auszeichnung des Kollegs, geehrt.
Vergleich mit Raumschiff Enterprise
„Es ist geschafft“, freute sich Schulleiter Michael Becker mit den Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr wieder ein, wie er es sagte, normales Abitur absolvieren konnten. Er nahm in seiner Ansprache Bezug auf die Serie „Raumschiff Enterprise“, die im Jahr 2200 angesiedelt sei, einer Zeit, in der die wichtigsten Probleme der Menschheit wie Hunger und soziale Ungerechtigkeit überwunden seien.

Diesen in der Serie aus den 1960-iger Jahren zum Ausdruck gebrachten Optimismus teile heute angesichts der Probleme auf der Welt wohl keiner mehr. Aber dennoch seien Visionen wichtig, so Becker. Darauf zu verzichten sei, wie dem Kompass wegzuwerfen, weil er nicht jede Wegbiegung anzeige. Es sei auch wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, was gelungen sei und wofür man dankbar sein könne. „Ich habe die Hoffnung, dass zukünftige Generationen es besser hinbekommen als wir“, setzte Becker abschließend sein Vertrauen auch in die Entlassschüler.
Wundervolle nächste Generation
Elternvertreter Norwin Leutrum von Ertingen bezeichnete das Abitur als Übergang eines prägenden Lebensabschnittes in den nächsten. Der Geist des Kollegs – der Geist des intellektuellen Austauschs, des aktiven Einsetzens für die Gesellschaft, des Entwickelns von Freundschaften und einer eigenständigen Persönlichkeit sowie des Willens, Leitung zu erbringen – werde die jungen Menschen auch in Zukunft begleiten. „Ihr seid eine wundervolle nächste Generation“
Schülervertreter Max Rohde zeigte sich nachdenklich: Einerseits beginne nun ein neuer und aufregender Lebensabschnitt, andererseits stimme der Anlass aber auch etwas traurig. Das Verhältnis am Kolleg sei geprägt von gegenseitigem Vertrauen und Hilfsbereitschaft, aus Fremden sei im Laufe der Zeit eine Familie geworden. Ein wichtiges Kapitel sei nun beendet, erklärte Schülervertreterin Charlotte Schmid, aber vieles könne man auf seinen weiteren Lebensweg mitnehmen. Die Zeit am Kolleg habe man miteinander gestaltet. Nicht immer einfach sei allerdings gewesen, dem Druck der Eltern und Lehrer standzuhalten. Und ausblickend: „Wir haben eine gute Grundlage für unseren Lebensweg bekommen. Wichtig ist es, Menschlichkeit in die Welt zu bringen.“
Die akademische Preise 2022
Mit Alexander Hodson und Luekar Herke erreichten zwei Schüler mit einem Notenschnitt von 1,0 die Traumnote, Schulleiter Michael Becker und seine Stellvertreterin Catrin Stoll übergaben Zeugnisse und akademische Preise. Mit dem Alfred-Delp-Preis würdigte Kollegsdirektor Hans-Martin Rieder das außerschulische Engagement von Alexander Hodson.
Akademische Preise
- Physik: Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Luekar Herke und Alexander Hodson
- Mathematik: Preis Deutschen Mathematiker-Vereinigung: Luekar Herke, Alexander Hodson und Mostafa Heydari; Ferry-Porsche-Preis (Mathematik und Physik): Alexander Hodson
- Chemie: Preis dear Gesellschaft Deutscher Chemiker: Alexander Hodson
- Biologie, Schulpreis: Elisa Berger, Luekar Herke
- Deutsch, Scheffelpr.: Alma Gamerith
- Alte Sprachen: Stiftung Humanismus heute: Emma Müller, Verena Schimpf (Griechisch), Ivana Martinovic (Latein)
- Katholische Religionslehre: Preis der Erzdiözese Freiburg: Malin Killer
- Erdkunde, Schulpreis: Christoph Philipp
- Wirtschaft: Südwestmetall Schulpreis Ökonomie: Alma Gamerith; Verein für Sozialpolitik: Vanesse Antritter
- Sport: Alfred Maul Gedächtnismedaille: Sabine Pönitz
- Bildende Kunst: Otto-Dix-Abiturpreis: Emma Müller