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Die Energiedienst Holding AG hat im Geschäftsjahr 2019 ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern deutlich gesteigert. Mit 41 Millionen Euro lag es 13 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Hintergrund für diesen Anstieg seien insbesondere die gute Wasserführung und die gestiegenen Großhandelspreise, heißt es in einer Mittelung der Energiedienst Holding AG. Auch die Neueinschätzung der Rückstellung für die Personalvorsorge in Deutschland habe sich negativ ausgewirkt.

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Der Jahresgewinn der Energiedienst-Gruppe lag nach eigenen Angaben bei rund 10 Millionen Euro und war 3 Millionen Euro geringer als im Vorjahr. Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich unter anderem aufgrund der gestiegenen Großhandelspreise von 896 Millionen Euro auf 942 Millionen. Der Energieabsatz bewegte sich mit 8,6 Milliarden verkauften Kilowattstunden leicht über dem Vorjahresniveau.

Das Unternehmen will in drei Bereichen wachsen

Die Energiedienst-Gruppe will weiter auf Wachstum und hat drei Säulen als Stoßrichtungen für strategisches Wachstum festgelegt. Zu Säule Kundennahe Energielösungen zählen der Vertrieb von Strom und Gas, das Endkundengeschäft in der Photovoltaik, Angebote rund um die Elektromobilität, Wärme- und Energielösungen sowie die Entwicklung von Flächen. Die Energiedienst-Gruppe will sich vom Strom- und Gas-Anbieter zum ersten Ansprechpartner für die Bereitstellung nachhaltiger Energielösungen für Privatkunden, Gewerbe, Industrie, Bauträger und Kommunen entwickeln. Die Verteilnetze für Strom und Gas, netznahe Dienstleistungen sowie Wasser und Breitband umfassen die zweite Säule. Die Wasserkraft ist das Fundament der Ökostrom-Erzeugung der Energiedienst-Gruppe. Dazu kommen nun das Segment der Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Aktivitäten rund um Wasserstoff sowie die Power-to-X-Technologie.

Übergreifendes Thema ist die Klimaneutralität. Denn die Energiedienst-Gruppe ist einer der ersten Versorger in Deutschland und der Schweiz, der dieses Ziel erreicht hat. „Das ist für uns sowohl Beitrag für den Klimaschutz und eine lebenswerte Gesellschaft, als auch Basis für nachhaltige Angebote“, erklärt laut Mittelung des Unternehmens Jörg Reichert, der Vorsitzende der Geschäftsleitung. „Denn wir wollen unsere Kunden mit unseren Produkten und Dienstleistungen unterstützen, selbst klimaneutral zu werden.“

20 Prozent mehr Ökostrom an Geschäftskunden

Die Energiedienst-Gruppe verkaufte im Geschäftsjahr 2019 mit 8409 Millionen Kilowattstunden knapp 1 Prozent mehr Strom als 2018. Während der Stromabsatz an Kunden um 4 Prozent zurückging, wuchs der übrige Stromabsatz (Handelsgeschäfte, regulatorische Geschäfte und Netznutzung), um knapp 6 Prozent, im Wesentlichen aufgrund des gestiegenen Stromhandels. Der Absatz von Ökostrom aus Wasserkraft unter der Marke NaturEnergie steigerte sich in Deutschland und der Schweiz um jeweils über 4 Prozent. Bei Geschäftskunden in Deutschland wuchs der Absatz von Ökostrom stark um 20 Prozent.

Im Bereich Wärme hat die Energiedienst Gruppe im vergangenen Jahr 30 neue Blockheizkraftwerke installiert. Inzwischen betreut sie rund 400 BHKWs und beliefert 13 Wärmenetze. Weitere 5 Wärmenetze werden gerade gebaut oder ausgebaut. 2019 installiert die Energiedienst-Gruppe 337 Photovoltaikanlagen, 200 Anlagen sind in Planung. Mit über 400 verkauften PV-Anlagen ist die Energiedienst-Gruppe der zweitgrößte Anbieter von PV-Anlagen in der Schweiz. Der Absatz zog im zweiten Halbjahr an. Und auch in der Elektromobilität sind die Zahlen solide: Inzwischen gibt es 160 Ladestationen in Südbaden und im Wallis.

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