Susann Klatt-D'Souza

Auf eine Zeitreise durch die vergangenen 150 Jahre wurde am Dienstagabend das Publikum im Rahmen der 150-Jahr-Feier der Volksbank Hochrhein mitgenommen. Dass die Entwicklung Deutschlands auch immer wieder die Geschichte der Volksbank Hochrhein beeinflusste, erläuterte Professor Guido Knopp, bekannt durch zahlreiche ZDF-Dokumentionen, in einem kurzweiligen Vortrag.

Über 300 Gäste kamen zur Auftaktveranstaltung des Jubiläumsjahres in die Unterlauchringer Gemeindehalle. Unter den Gästen waren neben Landes- und Bundespolitikern – gekommen waren die CDU-Bundestagsabgeordneten Gabriele Schmidt und Thomas Dörflinger sowie CDU-Landtagsabgeordneter Felix Schreiner – auch Vertreter der Kommunalpolitik wie Landrat Martin Kistler, Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank, Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble als Gastgeber und zahlreiche Bürgermeister der Gemeinden mit Volksbank-Standort. Im Mittelpunkt aber standen die Mitglieder, sprich die Eigentümer der Volksbank Hochrhein. Zwar konnten nicht alle knapp 25 000 eingeladen werden. Dafür aber die Mitglieder der Vertreterversammlung. Joachim Mei, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Hochrhein: "Sie haben es möglich gemacht, dass wir dieses Jubiläum feiern können."

Wie gut die Volksbank Hochrhein aufgestellt ist, erläuterte Joachim Mei anhand eines Vergleiches mit einem eigenen Haus. Zunächst sei das Fundament wichtig. Das sei bei der Volksbank mit fast 25 000 Mitglieder und 70 000 Privat- und Firmenkunden sehr sicher. Die Wände seien stabil (15 Standorte, Servicecenter und Online-Banking) und die Inneneinrichtung komfortabel (gute technische Ausstattung). Als Dach symbolisierte Mei die gesamte genossenschaftliche Organisation, die die Einlagen der Kunden und den Fortbestand der Banken auch in schweren Zeiten sichere.

Monika Van Beeg, Verbandsdirektorin des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands: "Die Volksbank Hochrhein ist ein wichtiger Teil der Wirtschaft vor Ort." Sie sei für die Menschen da, sei direkter Ansprechpartner und nicht einfach nur eine Telefonstimme. Weiter lobte Van Beek: "Die regionale Ausrichtung zeigt sich auch daran, dass die Volksbank in Kultur, Musik, Soziales und Bildung investiert." Die Idee der Gründungsväter würde die Einrichtung vollends erfüllen, denn "hier wird nachhaltig gewirtschaftet".

Die Zeitreise, auf die Professor Guido Knopp, das Publikum mitnahm, begann im Jahr 1867. Dem Geburtsjahr von Marie Curie und der Volksbank Hochrhein. Immer wieder knüpfte Guido Knopp Verbindungen zwischen Waldshut und Tiengen mit der Landespolitik. Eine der schwersten Zeiten – auch für die Volksbank war das Jahr 1923, als das Geld in Deutschland nichts mehr wert war. "Auch die Volksbank musste Notgeld drucken", informierte Knopp. Hitler, Mauerbau und -fall sowie die Einführung des Euros waren weitere Etappen in Knopps Rede, die mit eingespielten Filmen die Geschichte in die Lauchringer Gemeindehalle brachte.

"Und als 2016 die Genossenschaftsidee von Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen in die UNESCO-Liste des immatriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde, hätten sich die Gründer der Volksbank sicher gefreut", so der ZDF-Mann Guido Knopp.

 

Genossenschaft

Bis heute teilen Genossenschaftsbanken wie die Volksbank Hochrhein die Überzeugung der Gründungsväter Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitsch: "Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele." Mit 25 000 Mitgliedern ist die Volksbank Hochrhein die größte Mitgliedervereinigung der Region.