Auf große und auch einstimmige Unterstützung stieß das Projekt „Alter Pfarrhof“ in der jüngsten Gemeinderatsitzung. Sogar mit Applaus aus dem Gremium als auch von den zahlreichen anwesenden Klettgauern wurden die Bemühungen und die Vorarbeit der Initiatioren für den Erhalt und vor allem für die mögliche neue Nutzung des großen Areals mit seinen historisch bedeutenden Gebäuden für die Allgemeinheit unter dem Dach einer Genossenschaft belohnt. Joachim Netzhammer, einer der Erzinger Initiatoren, stellte das ambitionierte Projekt im Herzen von Obererzingen vor.

Im alten Erzinger Pfarrhof möchte eine Initiative von Klettgauern unter dem Dach einer Kulturgenossenschaft einen Ort der Begegnung ...
Im alten Erzinger Pfarrhof möchte eine Initiative von Klettgauern unter dem Dach einer Kulturgenossenschaft einen Ort der Begegnung schaffen. | Bild: Eva Baumgartner

Sein Anliegen war die notwendige Unterstützung der Gemeinde für die Bewerbung am Wettbewerb „Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“ zu erhalten. „Um überhaupt teilnehmen zu können, braucht es die Unterstützung der Kommune, die Teilnahmeunterlagen sind fix und fertig, die Zeit drängt, da die Bewerbungsfrist am 12. März endet“, führte Netzhammer eingangs aus.

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Eine Teilnahme des nur alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbes garantiert der Initiative auf jeden Fall kostenfreie Erstberatung und die Teilnahme an Seminaren. Die ersten drei Preisträger kommen in den Genuss, besonders intensiv bis zur Gründung und Eintragung ins Genossenschaftsregister von Experten des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes beraten und begleitet zu werden.

„Wir wollen eine Kulturgenossenschaft für ganz Klettgau ins Leben rufen, mit der auch Projekte in den Ortsteilen und nicht nur Erzingen realisiert werden können“, betonte Netzhammer. Dabei sei die Genossenschaft die verlässlichste Gesellschaftsform. Ziel sei ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept mit dem Querfinanzierungen möglich seien.

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Bezogen auf den Pfarrhof mit der historischen Pfarrschür und dem Pfarrhaus gehe es einerseits um den Erhalt heimatgeschichtlicher Identifikation als auch um den Erhalt innerörtlicher Bausubstanz. „Im Dorf ein Ort für Kunst und Kultur, für Bildung und Erfahrungsaustausch, mit bezahlbaren Wohn- und Arbeitsräumen, auch Gastronomie vieles ist machbar – es ergeben sich eine Fülle von Möglichkeiten, die von Vereinen als auch von allen Bürgern genutzt werden können.“

Auf die Frage der Gemeinderätin Rosemarie Hartmann inwieweit die Kirche die Räumlichkeiten zukünftig nutzen wolle, antwortete Netzhammer, dass die Kirche noch Zeit brauche, um sich zu sammeln. „Zu dieser tollen Sache kann man nur Ja sagen“ , erklärte Hartmann und der große Beifall in der Halle bestätigte ihre Einschätzung. So gesehen war das einstimmige Votum für die Unterstützung der Initiative „Alter Pfarrhof“ reine Formsache.