Eva Baumgartner

Jung und Alt fanden den Weg zur alten Pfarrschür und dem Pfarrhaus. Schon allein das idyllische Ambiente des alten Gemäuers im Erzinger Oberdorf war einen Besuch wert, aber ungleich spannender war das breitgefächerte Angebot: Musik, Gesang und Tanz, Ausstellungen, Kunsthandwerk, Altes und Neues sowie verschiedene Aktionen.

Bunt und lebendig ging es in und um den Pfarrhof zu – genauso wie es sich der Verein für die Zukunft des Pfarrhofes wünscht. Denn immerhin geht es um eine große Sache: den Erhalt der historisch wertvollen Pfarrschür.

Selbstgenähtes aus Stoffresten.
Selbstgenähtes aus Stoffresten. | Bild: Eva Baumgartner

Das Pfarrhoffest lieferte so gesehen einen ersten Vorgeschmack, wie es sein könnte, wenn Schür und Pfarrhaus mit dem Gelände von der anvisierten Genossenschaft erworben werden könnte: ein Ort des Austausches und der Begegnung für die Bevölkerung.

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Allein schon durch die örtlichen Gegebenheiten herrschte eine gewisse Dynamik: Um alles mitzubekommen, war der Besucher gezwungen sich zu bewegen, denn in allen Ecken und Winkeln gab es was zu entdecken. Erste und beliebte Anlaufstelle war der idyllisch-verwunschene Pfarrgarten, dies aufgrund seiner schattigen Plätze, und weil dort die Spätzlegerichte, knackige Salate sowie Kuchen zu haben waren. Eiscreme und Eiskaffee gab es obendrauf. Andernorts standen kühle Getränke, süße Crêpes und Grillspezialitäten für die Gäste bereit.

Die Kräuterfrau Minna von Radegg aus Wilchingen hatte großen Unterhaltungswert.
Die Kräuterfrau Minna von Radegg aus Wilchingen hatte großen Unterhaltungswert. | Bild: Eva Baumgartner

In der kühlen, großen Pfarrschür war die Ausstellung historischer Dorfansichten zu sehen, denen der Fotograf Johannes F. Kirchherr aktuelle Fotografien gegenübergestellt hatte. Nicht minder interessant waren die ausgestellten kunstvollen Scherenschnitte von Rahel Meier-Nuesch. Auch die drei Kindergärten aus Geißlingen, Riedern und Rechberg stellten Gebasteltes aus Abfallstoffen aus.

Neben der hohen schattenspendenden Schürmauer befand sich ein kleiner Markt: Dekorative Schilder, Taschen und vieles mehr aus Recycling-Material, aber auch selbst gefertigte Seifen, schöne Körbe, kunstvolle Scherenschnitte wurden feilgeboten. Die Müllsammlergruppe Klettgau-Cleaners war ebenso mit einem Stand vertreten – gleich daneben die Waldshuter Foodsharing-Initiative mit ihrem offenen Kühlschrank und dem sogenannten Fairteiler, aus dem sich jeder gratis bedienen konnte.

Alles gratis gab es am offenen Kühlschrank der Waldshuter Foodsharing-Initiative.
Alles gratis gab es am offenen Kühlschrank der Waldshuter Foodsharing-Initiative. | Bild: Eva Baumgartner

In Sachen Kultur war große Abwechslung angesagt: der Chor Just for Fun mit seinen Liedern, das Gitarrenduo Parachords und die Tanzgruppe von Julia Brumann-Hosp. Die Geschichtenerzählerin Ilse Jehle empfing im Gesellenstübchen, die Kräuterfrau Minna von Radegg aus Wilchingen zog von Tisch zu Tisch und zu guter Letzt sorgte der argentinische Gitarrist und Sänger Luis di Gennaro für Unterhaltung.

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„Wir alle haben uns mächtig ins Zeug gelegt, und ganz ehrlich – dem Sonntag haben wir mit großem Bangen entgegengesehen“, erklärte Vorsitzende Nicole Netzhammer. „Dass angesichts der Sommerhitze so viele Besucher gekommen sind, hat uns nicht nur überrascht, sondern auch gewaltig gefreut“, fügt die Vorsitzende des Vereins Kulturraum Klettgau sichtlich erleichtert an. Mehr als überrascht dürften auch die Besucher gewesen sein, denn ein solch lebendiges, spannendes Fest an diesem geschichtsträchtigen Ort gab es bislang zweifellos noch nie.

Gute Laune herrschte beim Pfarrhoffest.
Gute Laune herrschte beim Pfarrhoffest. | Bild: Eva Baumgartner

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