In den Konflikt um die Nutzung der Sporthalle Erzingen kehrt mit den Sommerferien etwas Ruhe ein – gelöst ist dieser allerdings noch nicht. Das Training für die 40 Kinder der beiden betroffenen Gruppen ist nach wie vor ausgesetzt.

Nach der letzten Sitzung des Gemeinderats Klettgau vor der Sommerpause am Montag, 25. Juli, hat der Bauhof die Infrastruktur für die Sitzung – Tische, Stühle, Technik und den Schutzboden abgebaut.

Die aktuelle Situation in der Halle

Die Vereine dürfen die Halle in den Ferien nutzen – dies bestätigen sowohl Bürgermeister Ozan Topcuogullari als auch Manuel Scheyer, Oberturnwart des TV Erzingen auf Frage nach dem aktuellen Stand. „Die Halle wurde durch die Gemeinde geräumt und den Nutzern wieder uneingeschränkt zur Verfügung gestellt“, antwortet der Bürgermeister auf Anfrage.

Klettgaus Bürgermeister Ozan Topcuogullari. (Aufnahme September 2021)
Klettgaus Bürgermeister Ozan Topcuogullari. (Aufnahme September 2021) | Bild: Oldenburg; Kaii

Dies soll bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 26. September sein, erklärt Manuel Scheyer und fügt hinzu: „Die Nutzung der Hallen ist unter normalen Umständen in den Sommerferien nicht erlaubt.“

Er sei „sehr froh“, dass dem Verein die Halle nun wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht, aber: „Es ist nur kein Ausgleich für die Gruppen, die akut darunter leiden.“ In der Regel findet in den Sommerferien kein Training der Schülergruppen statt, da erfahrungsgemäß wegen der Urlaube nur wenige Kinder daran teilnehmen würden. In den Sommerferien wird der Verein die Halle nun für das Training der Leistungsturn-Gruppen und Erwachsenen nutzen, so Scheyer.

Manuel Scheyer, Oberturnwart des TV Erzingen.
Manuel Scheyer, Oberturnwart des TV Erzingen. | Bild: Völk, Melanie

Noch keine Einigung

Das Training für die beiden betroffenen Gruppen des TV Erzingen und des TTC Erzingen ist aber nach wie vor ausgesetzt. Vom Trainingsausfall betroffen sind 40 Kinder. Seit die Vereine Anfang Juli verkündet hatten, den Auf- und Abbau der Infrastruktur für die Gemeinderatssitzungen nicht mehr zu übernehmen, hat es keine neuen Entwicklungen gegeben.

Bürgermeister Ozan Topcuogullari bleibt nach erneuter Anfrage bei seinem Standpunkt, dass der Gemeinderat bei der Hallennutzung Vorrang habe. Lösungsvorschläge aus einem Umfeld außerhalb des Sportvereins seien Topcuogullari nicht bekannt.

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Wie es nach den Sommerferien mit der Nutzung der Halle weitergeht, soll laut Bürgermeister im September geklärt werden. „In weiteren Gesprächen mit Vereinsvertretern wird es eine nachhaltige Lösung für die Zeit nach den Sommerferien geben“, kündigt Ozan Topcuogullari an.

Fragen bleiben unbeantwortet

Ob das Thema Hallennutzung in den nichtöffentlichen Teilen der beiden Juli-Gemeinderatsitzungen behandelt wurde, ließ Topcuogullari ebenso unbeantwortet, wie die Frage, ob eine der im Gemeinderat vertretenen Parteien das Thema zum Tagesordnungspunkt gemacht hat.

Auf eine schriftliche Anfrage an Vertreter der vier im Gemeinderat vertretenen Parteien gaben nur Patrick Siebler für die SPD und Philipp Budde für die Grünen ein offizielles Statement ab: Beide Parteien hätten, wie die anderen Fraktionen auch, versucht, Lösungen zu finden und viele Vorschläge gemacht, heißt es in dem abgestimmten Statement.

Laut Gemeindeordnung bestimme allerdings der Bürgermeister alleine, wann und wo die Sitzungen stattfinden. Da die Vereine die Halle nun nutzen dürfen und „bis September eine Lösung gefunden sein wird, sehen wir im Moment keinen weiteren Handlungsbedarf“, so Siebler und Budde unisono. Ein CDU-Gemeinderat gab in seinem Statement Hintergrund-Informationen, die Freien Wähler ließen die Anfrage unbeantwortet.

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