Der Bau der neuen Gemeindehalle in Geißlingen war von jeher ein großes Thema, das angesichts der Dimension der Halle und deren hohen Kosten höchst umstritten war und ist. Einigkeit herrscht im Klettgauer Gemeinderat darüber, dass Geißlingen eine neue Halle braucht. Derzeit sind die Erschließungsarbeiten in vollem Gange, sie werden in wenigen Wochen abgeschlossen sein. In der jüngsten Gemeinderatsitzung standen nun große Arbeitsvergaben für die verschiedenen Gewerke an.

Vorab war es für CDU-Gemeinderätin Nathalie Netzhammer ein Anliegen zu erklären, dass sie prinzipiell bei allen Vergaben mit Nein stimmen werde. „Ich bin für eine neue Halle in Geißlingen, aber dieses Ausmaß trage ich nicht mit“, erklärte sie.

Nathalie Netzhammer
Nathalie Netzhammer | Bild: SK

Die Dimension als auch die hohen Kosten finde sie völlig unangemessen. Eine Meinung, die offensichtlich auch Patrick Siebler (SPD) teilte, denn auch er stimmte bei jedem einzelnen Vergabeposten dagegen.

Bürgermeister Ozan Topcuogullari, bekanntermaßen ein Befürworter dieses Millionenprojektes, stellte seine Position einmal mehr klar: „Diese Mehrzweckhalle wird für die nächsten 70 bis 80 Jahre gebaut, zwei bis drei Generation werden sie erleben.“ Ohnehin stehe der Beschluss zum Bau fest, man sei auf einem guten Weg.

Ozan Topcuogullari
Ozan Topcuogullari | Bild: Privat Ozan Topcuogullari

Das kostet der Bau der Halle

Rund 7,7 Millionen wird die Halle kosten, der Bescheid über eine Millionen Euro Förderzuschuss aus ELR-Mitteln liegt seit März 2022 vor. Weitere 300.000 Euro aus dem „Holz Innovativ Programm“ des Landes sind beantragt.

In der Sitzung vergab der Gemeinderat Aufträge in Höhe von knapp vier Millionen Euro. Was die Kostenentwicklung betrifft, informierte Architekt D‘Aloisio, dass die erste Kostenberechnung aufgrund der Konjunkturlage noch einmal angepasst wurde. In einem zweiten Paket werde der Innenausbau noch auszuschreiben sein. „Aber wir sind auf der sicheren Seite.“ Circa 70 bis 80 Prozent der Arbeiten seien ausgeschrieben. Immerhin trotz der allgemeinen steigenden Preisentwicklung liegen die derzeitigen Kosten um 200.000 Euro niedriger als veranschlagt.

Diese Arbeiten wurden vergeben

Den Löwenanteil verschlingen die Zimmerarbeiten, in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro, den Zuschlag erhielt die günstigste Bieterin, die Firma Kaspar aus Gutach. Den Auftrag für die Rohbauarbeiten in Höhe von knapp 700.000 Euro ging an das Unternehmen Schleith, Waldshut-Tiengen. Rund 560.000 Euro kosten die Elektroarbeiten, den Zuschlag dafür erhielt Elektro-Rebmann aus Ühlingen- Birkendorf. Eine Vielzahl von weiteren Arbeitsvergaben wurden erledigt. In Summe gab die Gemeinde nahezu vier Millionen Euro aus.

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