Als Jan Zacek die ukrainische Pianistin Kataryna Tereshchenko und den russischen Cellisten Lev Sivkov engagierte, ahnte er nicht, welchen zusätzlichen Akzent diese Konstellation aktuell setzen würde. „Musik verbindet“ ist nicht nur ein Slogan. Es ist eine weltumfassende Tatsache, die immer wieder erlebbar ist – so, wie an diesem Konzertabend.

Das ukrainisch-russische Duo brachte diese Einheit atemberaubend auf die Bühne und in die Herzen der Zuhörer. Mit brillanter Perfektion und inniger Hingabe musizierten beide Künstler auf höchstem Niveau. Das Überragende an ihren Darbietungen ist neben aller technischen Brillanz vor allem das emotionale Eintauchen der Musiker in die Werke, sodass diese Ergriffenheit dem Zuhörer spürbar wird.

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Bei Robert Schumanns drei Fantasiestücken, op. 73, bebte die Luft vor Leidenschaft und verstörender Irritationen. Die zwölf Variationen über ein Thema aus Händels Oratorium Judas Maccabäus, WoO45, von Ludwig van Beethoven bot den Künstlern Spielraum für die Demonstration ihres musikalischen Zusammenwirkens und technischen Klarheit im Anschlag sowie in der Intonation.

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Ebenso virtuos erklang die Sonata op.38 des italienischen Komponisten Francesco Cilea (1866 bis 1950). Die Aufführung der einzigen Komposition von Leos Janacek (1854 bis 1928) in der Besetzung Cello und Klavier „Pohadka“ (aus dem Tschechischen: Märchen oder Geschichte) war wohl eine Hommage an den Gastgeber.

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Ein großartiges Zwiegespräch gestalteten die beiden Künstler in der Cellosonate op. 58 von Felix Mendelssohn Bartholdy, das überschäumende Akkorde und Läufe mit einem frischen Hauptthema vereint. Der Kreis schloss sich mit dieser kompositorischen Meisterleistung des Klaviersatzes, die Robert Schumann so an Mendelssohn bewunderte und die die jungen Interpreten so meisterlich bewältigten. Für den anhaltenden Applaus bedankten sie sich mit Gabriel Faurés „Sicilienne“ op. 78.