Eigentlich wollte Klaus Weigand aus Lottstetten nach seiner Pensionierung sich selbst beweisen, dass er ein gelernter Handwerker ist und seine handwerklichen Fähigkeiten auch nach vielen Jahren am Schreibtisch nicht verloren hat.

Also beschloss der 67-Jährige, das Laufrad von Karl Freiherr von Drais, das dieser im Jahr 1817 entwickelt hatte, nachzubauen. Er machte Pläne des Laufrads anhand alter Darstellungen und musealer Ausstellungsstücke und begann mit der Umsetzung des Projekts.

„Das war gar nicht so einfach und aufwendiger, als ich es mir vorgestellt habe“, gestand Weigand im Gespräch mit dieser Zeitung. Doch letztlich ist es ihm gelungen, das alte Vorbild wieder neu zu erschaffen.

Der Rahmen des Laufrads besteht aus Eschenholz, die Felgen aus Eichenholz. Einen Luxus hat Klaus Weigand seinem Laufrad aber dennoch gegönnt: Anstatt der Stahlräder hat Weigand normale, luftgefüllte Reifen verwendet. Immerhin plant er, mit dem Rad auch zu fahren.

An der Donau entlang nach Ulm

Die tragischen Ereignisse in Osteuropa brachten ihn nun aber zu einem weiteren Entschluss: In diesem Monat begibt sich er sich von Donaueschingen aus an der Donau entlang bis nach Ulm.

Dabei will er Geld für die ukrainischen Flüchtlinge in Lottstetten sammeln. Bislang war Klaus Weigand zu diesem Zweck bereits in den Dörfern der Gemeinde Lottstetten unterwegs gewesen. Die Gemeinde Lottstetten unterstützt das Unterfangen.

Aufgrund der weiten Reise und wegen des Umstands, dass er sich auf öffentlichen Wegen bewegt, veränderte Klaus Weigand vorübergehend das Bremssystem des Laufrads.

Da die Originalbremse allenfalls bei der Bergauffahrt eine Bremswirkung entwickeln kann, versah Weigand sein Rad mit einer Scheibenbremse, um die notwendige Bremswirkung zu erhalten.

„Selbstverständlich wird dies nach meiner Reise wieder rückgebaut und das Rad in den Originalzustand zurückversetzt“, erklärte Weigand weiter zu seinem Nachbau. Begleitet wird Klaus Weigand auf seiner Reise von seiner Ehefrau Gerda, die er an den jeweiligen Etappenzielen trifft und die notfalls unterstützend eingreifen kann.

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