Gerade noch rechtzeitig schloss der Himmel seine Schleusen, nachdem es am Vormittag noch ziemlich geschüttet hatte. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Veranstaltern und Besuchern des Jestetter Sonntags: Die Wolken verzogen sich, und zumindest teilweise blauer Himmel wölbte sich über dem Ort.
„Wir hatten echt Bedenken, ob wir unseren Stand überhaupt aufbauen sollen“, sagte Raimund Hartmann, Geschäftsführer der Warengenossenschaft, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Doch nun sind wir wirklich zufrieden mit dem Messeverlauf.“

Tatsächlich kamen die Menschen ab der Mittagszeit aus allen Himmelsrichtungen ins Jestetter Zentrum. Entlang der Ortsdurchfahrt gab es nicht nur einen verkaufsoffenen Sonntag, auch viel Information durch Handwerk und Gewerbe sowie eine reichhaltige Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten.
Das Thema Elektro in allen Variationen beherrschte die Veranstaltung. Egal ob Akku-Gartengeräte, elektrische Seniorenmobile, E-Bikes, Wärmepumpen, PV-Anlagen oder E-Autos. Das Angebot war breit gefächert – wobei sich bei dem einen oder anderen Besucher die Frage stellte, wo der ganze Strom denn herkommen soll – zumal nach dem Abstellen der Atomkraftwerke.

Kunst und Handwerk sind oft miteinander verwandt, und so waren auch der Jestetter Steinbildhauer Jürgen Kübler sowie der Möbelrestaurator und Schreiner Wolfgang Döring auf der Messe. Und in der Buchhandlung stellt Constanze Leitner ihre Bilder aus, während regionale Schriftsteller ihre Bücher präsentieren.
Eine ganz andere Welt war derweil am westlichen Ortseingang zu sehen. Bei MM-Fashion gab es eine Modenschau und einen riesigen Publikumsandrang. Wer mit Mode weniger am Hut hatte, konnte derweil den Ferrari am Eingang bestaunen und wer Glück hatte, sogar als Beifahrer eine Spritztour mit dem 296 GTB und seinen 830 PS unternehmen.
Modehändler Alexander Mundl war indes mehr als zufrieden: „Es freut mich, dass so viele Menschen nach Jestetten gekommen sind“, stellte er im Gespräch mit dieser Zeitung fest. Ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat, wird die nahe Zukunft sicherlich zeigen.

In jedem Fall war es den Menschen nach der langen Corona-Pause wieder möglich, den Jestetter Sonntag zu besuchen. Und der Andrang an den Food-Trucks und Imbissbuden lässt zumindest vermuten, dass sie darüber ihren Hunger nicht verloren haben.
Im Übrigen muss noch erwähnt werden, dass die Trockenperiode fast noch bis zum Ende der Veranstaltung um 17 Uhr währte – also hatten die Veranstalter der Aktionsgemeinschaft Pro Jestetten um Katja Steinbeisser doch gut geplant.