Wie vielen Vereinen fehlt es auch der Kolpingsfamilie Jestetten an Nachwuchs, deshalb ermunterte der Vorsitzende Konrad Schlude bei der Hauptversammlung die Anwesenden, neue Mitglieder zu werben. In früheren Jahren gab es in Jestetten und auch in Altenburg eine Kolpingsfamilie, heutzutage gibt es eine gemeinsame Kolpingsfamilie im Jestetter Zipfel. Auch ist eine Verteilung der Vereins-Aufgaben auf viele Schultern gewünscht. Der Verein ließ bei der Versammlung das vergangene Jahr Revue passieren. Der Gottesdienst zu Fronleichnam war ein Höhepunkt des Kolpingjahres.
Ein Ausblick auf weitere Veranstaltung im Jubiläumsjahr – der Verein feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen – verspricht ein interessantes Jahr. Um dem polnischen Kriegsgefangenen Josef Bestry, der 1942 hingerichtet wurde, zu gedenken, will Kolping noch im Jubeljahr eine Gedenkstätte errichten. Hierzu plant man, einen von Künstler Siegfried Fricker gefertigten Grabstein aufzustellen. Jürgen Kübler, Steinbildhauer aus Jestetten, wird dafür einen Steinsockel erstellen. Der Standort wird in Blickweite zu Bestrys Hinrichtungsort, auf dem Jestetter Friedhof, sein. Auch die Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen kam nicht zu kurz. Kolping spendete wieder einen Teil der Einnahmen aus dem Flohmarkt an die Caritas Jestetten.
Die Ehrungen gestalteten sich für den Verein nicht gerade einfach und bedeuteten für Konrad Schlude viel Arbeit. So gibt es keine Auflistung mit Eintrittsdaten, und Schlude musste diese aus den Protokollbüchern der Vergangenheit nachverfolgen. Letztlich konnte er zehn Mitglieder für über 60 Jahre Mitgliedschaft ehren. So hat er mit Eintritt 1959 Heinz Abend, Eugen Fischer, Heinz Dieter Metzger und Alban Henninger gefunden, im Jahr 1958 ist bereits Klaus Vogel Mitglied geworden. Die drei anderen Henninger-Brüder sind 1957 eingetreten. 1954 ist Gerd Bleise zur Kolpingsfamilie gekommen. Auf 70 Jahre Mitgliedschaft schauen Werner Fricker und Kuno Bühler zurück. Bereits 75 Jahre ist Karl Fricker Mitglied.