„Sie können sich sicher fühlen mit Ihrer Feuerwehr“, resümierte Techniker Patrik Habeth von der Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz, kurz Forplan, mit Sitz in Bonn. Er stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Brandschutzbedarfsplan für die Feuerwehr mit den Abteilungen Jestetten und Altenburg vor.

Die Altersstruktur ist bedenklich

Die Botschaft klingt erst einmal beruhigend für die Einwohner in Jestetten und Altenburg. Ausbildung, Ausstattung und Infrastruktur stimmen. Und wenn‘s brennt, sind die Wehrleute schnell am Einsatzort. Aber die Altersstruktur der Einsatzkräfte und die Personalsituation der Abteilung Altenburg bereiten Sorgen.

Weniger gut schneidet das Feuerwehrgerätehaus der Abteilung Altenburg im Anwandel ab. Hier bestehen laut Analyse Mängel.
Weniger gut schneidet das Feuerwehrgerätehaus der Abteilung Altenburg im Anwandel ab. Hier bestehen laut Analyse Mängel. | Bild: Ingrid Ploss

Die Kommune ist verpflichtet

178 Seiten umfasst das Werk, das die Situation der Jestetter Feuerwehr darstellt. Habeth beschränkte sich in seinem Kurzvortrag im Ratsrund auf die neunseitige Zusammenfassung der Analyse. Der erfahrene Spezialist stellte eingangs seines Vortrags erst einmal klar: „Die Kommune ist laut Feuerwehrgesetz verpflichtet, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen und zu unterhalten. Eine hohe Verfügbarkeit rund um die Uhr muss gewährleistet sein.“

Das könnte Sie auch interessieren

Laut Analyse stehen in Jestetten werktags in der Zeit von 6 bis 18 Uhr 18, mit dem Anteil der Schichtarbeiter 21 Einsatzkräfte in weniger als fünf Minuten zur Verfügung. Später könnten 22 Aktive das Feuerwehrhaus erreichen. Zu sonstigen Zeiten sind es 32 Wehrleute. Kritisch sei jedoch, dass in Altenburg werktags nicht ausreichend Einsatzkräfte mit den nötigen Qualifikationen verfügbar seien. Die Abteilung sei selbst nur bedingt oder nicht einsatzbereit.

Auch was die Altersstruktur betrifft, sei die Zukunft der Abteilung Altenburg bedenklich. Kein Grund, um Alarm zu schlagen. Sollte sie irgendwann wegfallen, könnten die Kollegen der Abteilung Jestetten das Kerngebiet von Altenburg in fünf Minuten erreichen.

97,7 Prozent der bewohnten Fläche ist abgedeckt

Der Abdeckungsgrad ist beruhigend. Laut Simulation können 97,7 Prozent der bewohnten und bebauten Flächen, 35,1 Prozent der Gesamtfläche in der Gemeinde innerhalb der gegebenen Fahrzeiten abgedeckt werden. Bei einem Großteil der Fläche handele es sich um landwirtschaftliche Areale. Die Erreichbarkeit liegt je nach Einsatzort zwischen 2,5 und zehn Minuten. Habeth: „Es läuft gut.“

Das könnte Sie auch interessieren

Gemeinde hat Hausaufgaben erledigt

Die Feuerwehrhäuser seien auf einem „allgemein befriedigendem Niveau“. Mängel gebe es am Feuerwehrhaus in Altenburg. Fuhrpark und technische Ausstattung seien in einem guten Zustand. Hier hatte die Gemeinde ihre Hausaufgaben gemacht und die Vorgaben des Bedarfsplans 2006 Schritt für Schritt umgesetzt. Habeth: „In den nächsten fünf Jahren muss nichts Großartiges beschafft werden.“ Allerdings empfiehlt er, mehr Wehrleute zu Atemschutzträgern auszubilden und den Anteil der Führerscheininhaber der Klassen 2, C und CE zu erhöhen.

Bürgermeisterin Ira Sattler stellte zufrieden fest: „Es ist nicht alles perfekt, aber wir haben in Jestetten eine leistungsfähige Feuerwehr.“ Man müsse aber dran bleiben, vor allem die Jugendfeuerwehr hegen und pflegen.