Ralf Göhrig

Bislang ist Nack ein weißer Fleck, was die Abdeckung mit Mobilfunk anbelangt – zumindest, wenn es sich um deutsche Mobilfunkanbieter handelt. Schweizerische Netze sind zu empfangen, allerdings nur mit kostenpflichtigem Aufpreis. Wo manche Zeitgenossen ein Luxusproblem sehen, machte Andreas Morasch auf echte Schwierigkeiten aufmerksam. „Eine fehlende Netzabdeckung ist vor allem für Rettungsdienste problematisch“, gab der Bürgermeister zu wissen.

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Während der Großteil des Gemeinderats froh war, dass ein Mobilfunkanbieter sich nun um den Lottstetter Ortsteil kümmern will, gab es von besorgten Bürgern ein Schreiben an den Gemeinderat, das verlangte, die Sendeanlage nicht zu genehmigen oder wenigstens im Abstand von mindestens 500 Metern von der Bebauung errichten. Morasch zeigte sich etwas verwundert: „Es kann doch nicht sein, sich darüber zu beschweren, dass der ländliche Raum immer mehr abgehängt wird, aber dann gegen eine solche Anlage zu stimmen.“

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Der Gemeinderat immerhin sah die Notwendigkeit der Verbesserung der Infrastruktur als gegeben. Das vom Mobilfunkanbieter vorgeschlagene Gebiet umfasst ein gemeindeeigenes Grundstück, das die Gemeinde zur Verfügung stellen wird. Allerdings handelt es sich dabei um eine alte Kiesgrube, die sich inzwischen zu einem veritablen Biotop gemausert hat. „Wir pflegen diese Fläche bereits seit vielen Jahren und es haben sich wertvolle Bereiche entwickelt“, stellte Hauke Schneider (Freie Wähler) fest. „Daher sehe ich es als geboten, den Masten in einem weniger sensiblen Bereich zu errichten.“

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Diese Sorge konnte der Bürgermeister zerstreuen, denn das vorgesehene Grundstück ist recht groß, der Mast hingegen benötigt nur ein paar Quadratmeter Fläche. Außerdem wies Morasch darauf hin, dass der Abstand des Grundstückes mehr als 500 Meter zur Bebauung beträgt. Eine vernünftige Entscheidung, den Mast hier zuzulassen, befand der Bürgermeister, denn eine Ablehnung durch den Gemeinderat hätte bedeutet, dass der Anbieter einen anderen Standort gesucht hätte, und da solche Masten keiner Baugenehmigung bedürfen, wäre es auch möglich, einen Funkturm mitten im Dorf auf einem Privatgrundstück zu bauen.

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