Lottstetten – Die beiden Druckwasserbehälter im Tiefbrunnen Hardtwald in Lottstetten müssen ersetzt werden, da ein Behälter nicht mehr funktionstüchtig ist. Außerdem ist das TÜV-Zertifikat abgelaufen und kann für das aktuelle System nicht mehr verlängert werden. Denn nach neuen Vorgaben müssen diese Behälter eine Durchströmung haben, um eine Verkeimung auszuschließen; was zurzeit nicht der Fall ist.

Die Behälter dienen dazu, Druckstöße in einer Leitung auszugleichen, die beispielsweise bei Stromausfall auftreten können. Ein solcher Wasserschlag kann zur Beschädigung der Installation führen. Immerhin beträgt die Förderhöhe vom Tiefbrunnen 158 Meter zum Hochbehälter Lottstetten und 131 Meter zum Hochbehälter Nack.

Ingenieur Ralf Mülhaupt erläuterte in der jüngsten Gemeinderatsitzung die Wirkungsweise der Behälter und stellte Alternativen vor. „Die alten Behälter eins zu eins zu ersetzen, ist nicht mehr möglich, aber es gibt Lösungen“, sagte Mülhaupt. Ein österreichisches System ist für rund 75.000 Euro zu haben, allerdings gibt es hierfür noch keine Zulassung, verschiedene Fragen sind noch zu klären. Die optimale, von Mülhaupt empfohlene Lösung, schlägt mit gut 95.000 Euro zu Buche. Hierbei sei der Wartungsaufwand deutlich geringer als beim österreichischen System.

Der Gemeinderat haderte indessen mit den hohen Kosten. „Wie oft ist ein solches System überhaupt notwendig?“, fragte Hauke Schneider (Freie Wähler). Tatsächlich nur sehr selten bis nie, allerdings wies Mülhaupt darauf hin, dass die Druckbehälter wie eine Versicherung wirken und im Notfall einen enormen Schaden verhindern. Außerdem sind die alten Druckausgleichsbehälter nicht mehr zulässig und müssen ersetzt werden.

Der Gemeinderat überlegte, ob ein Druckbehälter reichen würde, doch dies ist technisch kaum möglich, da es sich um zwei Leitungen mit unterschiedlicher Förderhöhe handelt, erklärte Mülhaupt. Allerdings sind die Finanzen der Gemeinde nicht so gut ausgestattet, dass noch in diesem Jahr ein Austausch vorgenommen werden könnte. Bürgermeister Andreas Morasch schlug vor, das Projekt ins kommende Jahr zu verschieben und bis zu einem späteren Zeitpunkt im Herbst die Alternativen nochmals zu prüfen und dann zu entscheiden.