In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat Jestetten mit dem Haushalt für das Jahr 2023 beschäftigt. In den meisten Bereichen sind die gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Wasser als erhöhter Betrag vermerkt. Unter Berücksichtigung der Gaspreisbremse wurde mit dem Faktor von 3,5 kalkuliert. Ebenso sind einige Positionen aus dem vorherigen Haushalt übernommen, da diese Ausgaben durch lange Lieferzeiten nicht getätigt werden konnten, die Lieferungen aber im Jahr 2023 erwartet werden. Es muss überlegt werden, ob sich die Gemeinde von dem einen oder anderen Luxus verabschieden muss, um den Haushalt nicht zu überstrapazieren. Die Rücklagen aus den Jahresabschlüssen der Vorjahre reichen nicht aus, um den veranschlagten Verlust zu decken. Dies ergibt sich hauptsächlich aus den Kostensteigerungen.
Wartungen
Obwohl nur die nötigsten Wartungen von technischen Anlagen vorgenommen werden, ist dies ein enormer Kostenfaktor. Anmerkungen aus dem Plenum kamen bezüglich der Möglichkeit, die Wartungszyklen, wo möglich, zu strecken und keine Knebelverträge zu akzeptieren. Hiermit wird sich der Gemeinderat im nächsten Jahr beschäftigen. Alexandra Fischer, Leiterin des Bauamts, wies darauf hin, dass nur die nötigen Wartungen ausgeführt werden. Heizungsanlagen können zum Beispiel nur dann möglichst energiesparend arbeiten, wenn sie ideal eingestellt sind, auch könne man auf Wartungen von sicherheitsrelevanten Anlagen nicht verzichten, da dies im Schadensfall kritisch werden könne und möglicherweise ein Versicherungsschutz entfällt.
Personal
Personell wurde angemerkt, dass es nötig ist, einige Mitarbeiter weiterzubilden, um Vertretungsmöglichkeit zu gewährleisten. So steht an, dass zwei Personen zu Standesbeamten weitergebildet werden. Es müsse auf jeden Fall ein Augenmerk darauf gelegt werden, dass jeweils eine Person eine Person vertritt und nicht für mehrere Vertretungen zuständig ist.
Die Feuerwehr
Bei der Feuerwehr muss, obwohl das Gebäude noch nicht so alt ist, die Warmwasserversorgung in den Sozialräumen erneuert werden. Es wurde zwar schon einmal nachgebessert, aber durch den hohen Kalkanteil im Jestetter Wasser ist dies erneut nötig. In der Vergangenheit wurde der Feuerwehr alles genehmigt, aber in der momentanen Situation müsse überall gespart werden, auch dort, war im Gemeinderat zu vernehmen. Die Ortsbaumeisterin stellt klar, dass eine warme Dusche für einen Feuerwehrmann nach einem Einsatz kein Luxus sei, sondern unverzichtbar.

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben sich intensiv mit der Warmwasserversorgung auseinandergesetzt und sind zu dem Schluss gekommen, dass sie erneuert werden muss.
Beim Thema Neubeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs waren intensive Diskussionen zu beobachten. Dominic Böhler stellte klar, dass ein in die Jahre gekommenes Fahrzeug kaum der Sicherheit der Bürger genügen könne. Ein bereits dieses Jahr 20 Jahre altes Fahrzeug würde, durch auch hier sehr lange Lieferzeiten, vermutlich erst im Jahr 2024 zur Auslieferung kommen.
Auch das Feuerwehrboot bot Diskussionsstoff. Im Haushalt wurde die Anschaffung spezieller Einsatzkleidung für die Bootsbesatzung eingeplant, da die Brandschutzkleidung aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Boot getragen werden darf. Und noch eine weitere Kostenposition brachte Diskussionen, hier ging es um die vollständige Bezahlung des Lastwagenführerscheins für Feuerwehrfahrzeuge. Zwei Gemeinderäte fügten an, dass die jeweiligen Feuerwehrmännern diese auch privat nutzen würden und sie somit einen Teil der Kosten übernehmen könnten. Dies dementierte Holger Jörns, da dieser Führerschein etwa keine gewerbliche Zulassung habe.
Arbeiten an der Schule in Altenburg
Für die Grundschule in Altenburg, die zur Schule an der Rheinschleife gehört, stehen einige Arbeiten an, um die Nutzbarkeit aufrechtzuerhalten. Hier wird die Fassade gedämmt, es werden neue Fenster auf der Schulhofseite eingebaut und der Brandschutz muss ergänzt werden. Hier geht es um einen zweiten Fluchtweg. Auch dort werden nur die nötigsten Arbeiten ausgeführt um das Gebäude energetisch wirtschaftlich zu betreiben. Bei den Fenstern wird zu Holzfenster gegriffen, da diese keine so lange Lieferzeit haben und eine andere Dimensionierung der Lüftung ermöglichen. Hier muss dem Sanierungskonzept gefolgt werden, um Probleme zu vermeiden.
Die Kläranlage
Ebenso ein großer Punkt im Haushalt der Gemeinde Jestetten ist die Kläranlage. Hier bedarf es einer Überprüfung und gegebenenfalls Sanierung der Faultürme. Es muss alles angeschaut und überprüft werden, dafür müssen die Faultürme geleert werden, um den gesamten Raum anzuschauen. Auch bezüglich der Einhaltung der Stickstoffgrenzwerte besteht optimierungsbedarf und da Ersatzteile teilweise nicht mehr erhältlich sind, sind diese speziell anzufertigen.
Auf die Frage von Gemeinderat Lothar Altenburger, ob die fünf im Klettgau vorhandenen Kläranlagen zentral gesteuert und überwacht werden oder zusammengelegt werden können, kam von Alexandra Fischer die Antwort, dass dies nicht möglich sei, da viele Bedienungsschritte manuell zu erledigen seien und bei Störungen oder kurzfristig auftretenden Problemen schnell gehandelt werden müsse. Dies sei etwa von Grießen aus nicht machbar.
Um die finanzielle Last zu mindern, wurden Streichungsvorschläge gemacht, die sich jedoch nicht durchsetzen lassen, da diese viele Zusammenhänge haben und der Gemeinderat einige Projekte bereits vorweg beschlossen hat. Speziell ging es in diesem Teil um die Sanierung der Bahnhofstraße.
Bezüglich der Kosten der Container des Jugendraums wurde angesprochen, ob diese Container, für die eine enorme Miete bezahlt wird, vielleicht gekauft werden könnten. Dies wurde verneint, diese Container können nicht übernommen werden und neue Container seien nicht erhältlich. Wenn die Infos bezüglich Bahnhofsgebäude da sind, wird auch die Situation des Jugendraums erneut betrachtet, hier wurden bereits Fördergelder zugesagt.