Der Ortsverein der Freien Wähler erhielt jüngst eine besondere Führung durch das Spital Schaffhausen. Dabei ging es auch um die Versorgung von Notfällen aus dem Jestetter Zipfel. Nach der Begrüßung durch Spitaldirektor Andreas Gattiger gab Ann-Kathrin Schreiner, Kommunikationsverantwortliche, einen Überblick über das Kantonsspital, die Möglichkeiten und die Kooperationen mit Partnerspitälern.

Die wichtigsten Kooperationen laufen mit dem Brustzentrum, dem Adipositas-Netzwerk, der Universitätsklinik Balgrist, der Kardiologie im Posthof in Neuhausen und natürlich mit den Hausärzten der Region. Im Kantonsspital Schaffhausen sei, gemeinsam mit den Partnern, eine vollumfängliche Versorgung der Bevölkerung möglich. Die knapp 40 Teilnehmer der Führung erhielten bei einem Rundgang durch die Geburtsabteilung, die Notfallabteilung sowie die Rettungswache einen kleinen Einblick in das große Angebots des Kantonspitals.
Die Geburtsabteilung hat mehrere Gebärzimmer, in denen etwa Wassergeburten oder welche klassisch im Liegen möglich sind. Die Entbindung wird durch 20 Hebammen betreut, denen Gynäkologen und Kinderärzte auf Abruf zur Seite stehen. Unter Anleitung der Kinderpflegerinnen und Krankenschwestern lernen die jungen Eltern im sogenannten Kinderzimmer alles rund um die Babypflege und, sollte der Mutter das Stillen nicht möglich sein, auch, wie die Säuglingsnahrung zubereitet werden muss. Anders als im Krankenhaus üblich, gibt es ein „Café la mama“, ein Frühstücksraum, in dem die Patienten gemeinsam frühstücken können. Auch andere Patienten der gynäkologischen Abteilung können dort essen. Wie berichtet wurde, bekommen Mütter von diesen Patientinnen schon mal beruhigende Worte mit auf den Weg.
Dr. Christoph Schmitz begrüßte die Gäste am Eingang der Notfallabteilung und führte diese in den Schockraum, der mit sämtlichen für die Erstversorgung nötigen Geräten ausgestattet ist. Es gibt weitere 15 Behandlungsplätze, die kleiner und nur einfach eingerichtet sind. Diese sind für den ersten Kontakt mit dem Patienten. Die Notfallabteilung hat den sogenannte „Fast-Track“ eingerichtet. Bei Eintreffen von Patienten findet eine Vorbeurteilung statt, bei der die Patienten kurz befragt und beurteilt werden. Ziel ist, Patienten, die offensichtlich nicht so sehr schwer erkrankt sind, möglichst schnell zu behandeln, um die Belegung der Notfallabteilung möglichst regeln zu können.
Weiter ging es in die Rettungswache. John Böhlen, Leiter des Rettungsdienstes, erläuterte, dass die Rettungswache das ganze Jahr rund um die Uhr besetzt sei. Es stünden drei Rettungsfahrzeuge zur Verfügung sowie ein Fahrzeug, das für Krankentransporte genutzt wird. Die Rettungssanitäter führen innerhalb von drei Minuten nach Eingang eines Notrufs los. In der Regel sei die Rettungswache in Dettighofen für die Patienten im Jestetter Zipfel zuständig. Sollte diese aber bereits im Einsatz sein, werde der Notruf automatisch nach Schaffhausen weitergeleitet.
Nach dem Rundgang bekamen die Gäste noch Informationen bezüglich der Behandlung von Notfällen, aber auch zu geplanten Operationen der in Deutschland gesetzlich oder auch Privatversicherten. Hier wurden einige Fragen der Besucher beantwortet.
Das Krankenhaus
Am Kantonsspital Schaffhausen arbeiten 1600 Mitarbeiter, jährlich gibt es 150 Ausbildungsplätze in 20 verschiedenen Berufen. Die Frauenquote liegt bei 74 Prozent. Wenn der Rettungswagen aus Dettighofen belegt ist, wird die Rettungswache des Kantonsspitals alarmiert. Der Rettungswagen ist in rund 12 bis 14 Minuten in Jestetten und Lottstetten. Im Jahr 2022 gab es rund 20.000 Behandlungen in der Notfallabteilung.