Dass die regenerativen Energien mittels Photovoltaik und Windkraftanlagen ausgebaut werden sollen, darin sind sich heute alle einig. Zustimmung gab es vom Gemeinderat zum Grundsatzbeschluss, dass Photovoltaik-Freiflächenanlagen auch im Außenbereich möglich sein sollen. Jedes Vorhaben soll dabei projektbezogen beurteilt werden.
Schon seit Jahren produziert die Gemeinde Hohentengen mehr regenerativen Strom, als in der Gemeinde verbraucht wird, merkte Bürgermeister Martin Benz an. Nach dem novellierten Klimaschutzgesetzt für Baden-Württemberg sollen in den Regionalplänen Gebiete in einer Größenordnung von mindestens zwei Prozent der jeweiligen Regionsfläche für die die Nutzung von Windenergie und Photovoltaik auf Freiflächen festgelegt werden, informierte er.
Zwei Interessenten, die Photovoltaik-Freiflächenanlagen aufstellen möchten, seien bereits auf die Gemeinde zugekommen. Für solche Anlagen sei es erforderlich, dass die Gemeinde bauplanungsrechtliche Verfahren einleite, das heißt, es müsse ein Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert werden. Die Gemeindeverwaltung begrüße die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Es sollte jedoch jedes Vorhaben projektbezogen beurteilt werden und die Kosten für die Planung vom jeweiligen Antragssteller übernommen werden, schlug die Verwaltung als Grundsatzbeschluss vor.
Dass die Kommune ihren Beitrag leisten soll, stand im Gemeinderat außer Frage. Die Räte sprachen sich für dezentrale Flächen kleineren Ausmaßes statt Großflächen aus und es solle projektbezogen entschieden werden.
Rosi Drayer (SPD) war der soziale Aspekt wichtig. Sie sprach die Möglichkeit von Bürgeranlagen an. Ackerflächen sollten erhalten bleiben. Landwirt Franz Sutter (CDU) merkte an, dass bereits große Energiekonzerne in Sachen Flächenkauf unterwegs seien. „Agrophotovoltaik ist ein Riesenthema.“ Sinnvoll sei ein Bau auf Ackerflächen nur bei Spezialkulturen, etwa auf Obstbau- oder Beerenanbauflächen.
Landwirt Christian Hupfer (Freie Wähler) sah auch Möglichkeiten bei Hühnerbetrieben, Schafhaltung oder auf Hangflächen und wies auf die Wichtigkeit der Produktion von Lebensmitteln und damit den Erhalt von Ackerflächen hin. Auf seine Frage, ob das Stromnetz eine Mehreinspeisung verkrafte, wies Martin Benz auf den verstärkten Bau von Trafostationen beim Stromversorger EVKR hin.
Richard Wagner (CDU) sprach die Nutzungsmöglichkeit von vielen geeigneten brachliegenden Dächern an. Die Frage von Ulrike Gabrin (SPD), ob es noch geeignete gemeindeeigene Dächer gäbe, bejahte Benz. Franz Sutter merkte aus einer Studie an, dass Freiflächenanlagen schneller und kostengünstiger zu bauen seien.
Ob Freiflächenanlagen von der Gemeinde selber gebaut und betrieben werden sollen, als Bürgeranlage oder durch private Interessenten und welche Flächen schlussendlich geeignet wären, darüber werde im Rat noch zu diskutieren sein, so der Bürgermeister. „Heute war erst der Auftakt zu diesem Thema.“