Warum Männer und Frauen sich nicht – oder doch? – verstehen: Die Kaiserbühne im benachbarten Kaiserstuhl lädt im April zu der Komödie „Allein in der Sauna“ von Frank Pinkus, einem vergnüglich leichten Abend mit Peter Niklaus Steiner, in das Theater im ehemaligen Amtshauses in Kaiserstuhl ein.

Beschwingt, seiner selbst bewusst und gut gelaunt erscheint Hanspeter Hermann (Peter Niklaus Steiner) in der Sauna und erwartet Freund Tobi – doch der kommt heute nicht zum verabredeten Saunagang, Frauen-Gucken und Männergespräch. Und so bleibt „Hampi“ mit sich und seiner Männer-Weltsicht alleine. Diese scheint rundum in Ordnung: aufstrebender Anwalt mit Aussicht auf einen spektakulären Fall, verheiratet, zwei Kinder und eine junge Geliebte.

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Er weiß, wie es läuft im Leben, oder doch nicht? Warum wollen Männer immer das eine, Frauen aber eigentlich nie? Wieso müssen sie in 30 Läden shoppen, wo sich das Benötigte per Computer in drei Minuten bestellen lässt? Warum verlieren sie ihr Lächeln über die Macken des Mannes, sobald sie ihn geheiratet haben? Und warum will sie immer wissen, ob er sie noch liebt? „Das ist doch klar, was soll die Frage“, die wenig romantische Antwort auf den Handyanruf seine Frau. „Schließlich sind wir verheiratet, da muss ich sie ja lieben“ – lässt er das Publikum an seinem Seelenleben teilhaben.

Doch ganz so selbstbewusst, wie Hampi sich gibt, scheint er nicht zu sein und offenbart nach und nach seine Zweifel und Schwächen: Die mittlerweile benötige Lesebrille wird lieber versteckt, der Bauchansatz weitet sich zu seinem Missvergnügen zusehends aus und mit der Potenz war es auch schon besser. Köstlich die blitzschnellen Rollenwechsel beim Besuch eines Therapeuten und im „Produktionslabor“ einer Klinik. Unvorhergesehene Ereignisse bringen ihn schließlich ins Wanken.

Knapp zwei Stunden lässt Hampi, treffsicher, mit Witz und Leichtigkeit gespielt von Peter Niklaus Steiner, das Publikum teilhaben am komplizierten Zusammenleben von Mann und Frau. Trotz aufgeklärtem Rollenverständnis dürfte so manche Pointe ins Schwarze getroffen haben – und sich der eine oder andere vielleicht ertappt fühlen? Viel Beifall vom Premierenpublikum für das kurzweilige Spiel. Bei einem Gläschen Wein im gemütlichen kleinen Salon der Kaiserbühne gab es so einiges, schmunzelnd, zu debattieren.