Mit rund 100 Interessierten stieß die Gründungsversammlung für das Bürgernetzwerk Hohentengen auf eine sehr große Resonanz. Ausgelöst durch das Soziale Projekt Pfarrwiese sind mittlerweile vielfältige Ideen entstanden im Hinblick auf eine „sorgende Gemeinde“, ein Miteinander und Füreinander der Generationen und ein attraktives Gemeindeleben. Zum Vorsitzenden des Netzwerkes wurde Anton Steppeler, ehemaliger Gemeinde- und Kreisrat, gewählt.
„Der demografische Wandel und die Entwicklung der Gesellschaft bringen riesige Herausforderungen mit sich. Das kann die öffentliche Hand nicht alleine bewältigen. Wir müssen uns bewusst machen, dass es nur gemeinsam zu lösen ist und uns gemeinsam auf den Weg zu einer sorgenden Gemeinde machen. Das ist die Zukunftsvision für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Heute wollen wir den ersten Schritt dazu machen“, begrüßte Martin Benz die vielen Interessierten im vollbesetzten Musiksaal der Schule.
Kultur der Hilfsbereitschaft fördern
„Entstanden ist die Idee eines Bürgernetzwerkes im Arbeitskreis Pfarrwiese, dem Begleitgremium zum Wohngruppen-Projekt für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf“, erläuterte Rosi Drayer, die den neuen Verein vorstellte. Im Sinne einer geteilten Verantwortung sollen Ehrenamtliche des Bürgernetzwerkes Beteiligte und Mitgestalter sein. In kleinen und überschaubaren Schritten soll sich die sorgende Gemeinde entwickeln und zu einer Kultur der Hilfsbereitschaft, Familienfreundlichkeit, dem Miteinander der Generationen, Begegnung und Geselligkeit beitragen.
Die Ideen aus den vorangegangenen Bürgerbeteiligungsabenden, unter anderem zur Mobilität oder offenen Treffs, könnte der neue Verein in Handlung umsetzen. Mitmachen könne man, indem man Mitglied werde, Fragen, Ideen und seine Talente und Fähigkeiten einbringe.
Koordination von ehrenamtlichen Engagement
Die Vereinssatzung des Bürgernetzwerkes, das insbesondere die Organisation und Koordination ehrenamtlichen Engagements im Blick hat, stellte Rechtsanwalt Claudio Helling vor. Bei drei Enthaltungen wurde der Satzung von der Versammlung zugestimmt und damit der gemeinnützige Verein Bürgernetzwerk Hohentengen gegründet.

Zum Vorsitzenden wurde Anton Steppeler, zum Stellvertreter Werner Schäuble gewählt, Kassierer ist Wolfgang Moranz, Schriftführerin Rosi Drayer, Beisitzer sind Mechthild Hupfer, Gerlinde Etspüler-Ebi, Marlies Janssen und Rene Manthey. Die Kasse prüfen Yvonne Vollmer, auf der Gemeinde zuständig für den neuen Eigenbetrieb Gemeindeentwicklung, und Diakon Wolfgang Spitznagel. Außerdem gehören ein Vertreter der Gemeinde und der Caritas dem auf zwei Jahre gewählten Vorstand an.
Bürger können Ideen einbringen
3700 Euro werden aus der Vereinsauflösung des Harmonika-Spielringes dem Bürgernetzwert als Startkapital von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Erste Aufgabe für den Vorstand wird die Entwicklung einer Struktur sein, um konkrete Handlungsfelder angehen zu können. Außerdem wird der Termin zu einer ersten Mitgliederversammlung festgelegt, auf dem die Bürger ihre Ideen einbringen können.
Das macht der Verein
Zweck des Vereins Bürgernetzwerk Hohentengen ist die Förderung der Jugend und Altenhilfe, die Förderung des Schutzes von Ehe und Familie sowie die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke. Das Bürgernetzwerk setzt ich mit Rat und Tat auf dem Hintergrund des demografischen Wandels und veränderter Familienstrukturen für eine Kultur der Hilfsbereitschaft und sozialen Teilhabe in der Gemeinde Hohentengen ein. Der Verein möchte das Miteinander und Füreinander der Generationen in der Gemeinde fördern, um im Blick auf die Zunahme des Anteils älterer Bürger unter anderem diese bei der Bewältigung alltäglicher Anforderungen zu unterstützten, damit sie weiterhin in ihrem sozialen Umfeld leben können. Pflegende Angehörige sollen Entlastung und Unterstützung erfahren und es soll der Wohn- und Lebenswert in der Gemeinde Hohentengen erhalten und gestärkt werden.