Der Auftakt zu den Bürgergesprächen in den sechs Ortsteilen der Gemeinde fand dieses Jahr in Herdern statt. Mit 39 Interessierten war die Resonanz groß, sich von Bürgermeister Martin Benz aus erster Hand über das aktuelle Gemeindegeschehen informieren zu lassen. Insgesamt zeigten sich die Herderner zufrieden, schlugen kleine Verbesserungen in Sachen Bürgerhaus vor, fragten nach einem Neubaugebiet. Groß war der Bogen, den Bürgermeister Martin Benz spannte und machte deutlich: in der Gemeinde geht viel. Eine Lanze brach er für die vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Gemeinde engagieren, in Vereinen und Organisationen. „Sie prägen unser Dorf und machen es lebenswerter.“ Stellvertretend nannte er den neu gegründeten Hospizdienst, den Helferkreis zur Integration der Flüchtlinge, den Arbeitskreis Pfarrwiese und das kürzlich gegründete Bürgernetzwerk Hohentengen, „Ein Verein, der eine Anlaufstelle für Ideen aus der Bevölkerung sein soll und der mit den Bürgern zusammen diese Ideen gegebenenfalls umsetzen wird.“

Bei den Investitionen wurde wieder viel in die Bereiche Betreuung und Bildung gesteckt. Umfangreicher Grunderwerb und Erschließungen wurden getätigt, Bebauungspläne auf den Weg gebracht, mit den Maßnahmen für den Bestattungswald in Lienheim begonnen. Vorbereitet wurde das anspruchsvolle Vorhaben von Biogasabwärme in das Nahwärmenetz, ebenso die Planung für das neue Rechenzentrum. „Enorm viel Arbeit haben wir in das zentrale Projekt der kommenden Jahre gesteckt: Das soziale Projekt Pfarrwiese“, so Benz. Ob es für die zwei Wohngruppen für Pflegebedürftige einen festen oder selbstgewählten Pflegedienst geben wird, darüber werde in der Arbeitsgruppe noch diskutiert werden. Pflegedienst und Präsenzkräfte sollen von einem Anstellungsträger beschäftigt werden. Vorgesehen sind in dem Gebäudekomplex auch Räumlichkeiten für Ärzte. Zur Ärztegewinnung ist die Gemeinde als eine von acht in ein Modellprojekt des Landes aufgenommen worden. „Durch die Aufnahme in das Modellprojekt, sehe ich Stand heute ein Licht am Horizont.“
Ausblick auf kommende Projekte
In 2019 stehen weiter an: Betonsanierungen auf der Kläranlage (300 000 Euro), der Radweg Hohentengen-Stetten, Mitfinanzierung eines Kunstrasenplatzes, Spielplätze in Herdern und Bergöschingen, Entwurf für einen Bebauungsplan im Bereich Meisterhans in Herdern, Dorfhausbau in Stetten, um nur einiges zu nennen. Uneins ist man mit den Kraftwerksbetreibern Reckingen in Sachen Konzessionierung, da diese keine Entschädigung für den Ausfall von Freizeitgestaltungsmöglichkeiten entrichten wollen. Weiterhin wachsam zu sein und zu kämpfen gelte es in Sachen atomares Tiefenlager und Flugverkehr.

Ausblick und Anregungen
- Bürgerhaus: Hier streikt immer wieder die Liftanlage. Gegebenenfalls müsse diese von der Firma erneuert werden, sagte Bürgermeister Martin Benz. Die Schließanlage sollte demnächst verfügbar sein. Weiterer Wunsch war eine dimmbare Beleuchtung im Bürgersaal, ein weiterer Kühlschrank, mehr Geschirr, Handtuchspender und Hinweisschilder auf die Räumlichkeiten. Dies wurde zugesagt. Für den Bürgersaal wird die Gemeinde eine große Patchworkarbeit der Volkshochschulgruppe ankaufen.
- Der Spielplatz soll auf dem Gelände des ehemaligen Schwimmbads in Herdern umgesetzt werden.
- Bautätigkeit: Wie es in Sachen Bauen in Herdern weitergeht wurde nachgefragt. Für einen Bebauungsplan im Bereich Meisterhans soll es zumindest eine Skizze für einen Bebauungsplan geben und eventuell wird in den Grundererb eingestiegen, so Benz.
- Statistik: Der Ortsteil Herdern ist der drittgrößte in der Gemeinde. Da es mehr Wegzüge als Zuzüge gab, sank die Einwohnerzahl von 441 auf aktuell 436. Drei Geburten standen drei Sterbefälle gegenüber.