Herrischried erfüllt weiterhin alle Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns und darf den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ für weitere zwei Jahre tragen. 2016 wurde Herrischried erstmalig die Auszeichnung zur Fairtrade-Gemeinde durch die unabhängige Initiative Transfair verliehen. Seitdem unterstützen 18 Vereine, Initiativen und Händler die Ideen der Steuerungsgruppe. Im Februar 2019 wurde im Pfarrsaal der zweite Geburtstag, die Verlängerung um zwei Jahre gefeiert.
Ziel einer „Fairtrade-Gemeinde“ ist es, so viel wie möglich Fairtrade kennzeichnete Waren einzukaufen und zu verwenden. Sie sollen aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung müssen bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten werden. Das ermöglicht den Kleinbauern stabilere Preise. Die Standards enthalten aber auch Kriterien zu den demokratischen Organisationsstrukturen, Umweltschutz und sicheren Arbeitsbedingungen.
Um die Titelerneuerung zu erlangen, hatte Dirk Bürklin mit seinem Team umfangreiche Materialien, Berichte, Pressebeiträge und Fotos zusammengestellt, welche die Aktivitäten der Gemeinde und seiner Fairtrade-Akteure im Bereich des fairen Handels in vergangenen zwei Jahren dokumentierten. Ein Glanzpunkt war der Globale Filmherbst: „Arlette – Mut ist ein Muskel“, bei dem der Regisseur Florian Hoffmann zum Gespräch anwesend war. Die 15-jährige Arlette aus der zentralafrikanischen Republik wird mit einer alten Schussverletzung zur Operation nach Berlin geflogen. Der Film lies auch einen Blick auf unser Gesundheitssystem zu – ein wichtiger Aspekt in Zeiten von Corona.
Dirk Bürklin berichtete von einem großen Engagement seiner Gruppe und einer tatkräftigen Unterstützung der Gemeinde: „In Herrischried sind wir auf viele offene Türe gestoßen“. Sein Dank galt den „fairen Partner“, dem Gemeinderat, den Kindergärten und nicht zuletzt der Schule, bei der das Thema Fairtrade im Lehrplan steht.
Am 14. Januar hatte Bürgermeister Christan Dröse die erwartete Bestätigung aus Köln, dem Sitz des Vereins Transfair, erhalten: Herrischried darf sich weiterhin „Fairtrade-Gemeinde“ nennen. Sichtlich erfreut überreichte er die Urkunde an Dirk Bürklin und gab auch gleich noch eine Neuerung bekannt. Im Frühjahr wird es einen Infostand der Gemeinde zum Thema Fairtrade geben, sobald es die Pandemieverordnungen zulassen.