Zu einer Informationsveranstaltung über den Breitbandausbau der Gemeinde hatte Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse in die Eissporthalle eingeladen. Rund 80 Einwohner Herrischrieds kamen dieser Einladung nach und wurden von Dröse selbst kurz und präzise über Organisation, Ansprechpartner, Ablaufplan, Verträge sowie den aktuellen Arbeitsstand informiert. Für die anschließende Fragerunde standen neben dem Rathauschef Max Arzner, verantwortlich für das Glasfasernetz, sowie Joachim Baumeister, Geschäftsführer der Firma Tillig, Dogern, zuständig für das Leerrohrnetz, zur Verfügung.
Blick auf die Anfänge
Angesichts dessen, dass auf Gemeindegebiet mittlerweile überall gebuddelt würde und der Wissensdurst in der Bevölkerung entsprechend ansteige, wolle er diesen Durst mit dieser Informationsveranstaltung stillen, erklärte Dröse zu Beginn. Kurz erinnerte er daran, dass im Jahr 2016 erstmals über den Breitbandausbau geredet worden sei.
Masterplan für die Gemeinde
2019 wurde dann ein Masterplan für die Gemeinde erstellt, und nun sei damit begonnen worden, in den kommenden drei Jahren ein Rohrnetz von insgesamt 140.000 Metern Länge zu verlegen mit einer Investitionssumme von 15 Millionen Euro. Dies sei das absolut größte Infrastrukturprojekt der Gemeinde, gefördert zu 50 Prozent vom Bund und zusätzlich zu 40 Prozent vom Land. Besonders betonte Dröse, dass die rund 1050 Hausanschlüsse bis hinter die Hauswand kostenlos verlegt würden. Allerdings behalte sich die Gemeinde vor, dabei den möglichst kürzesten Weg von der Straße bis zum Haus zu wählen.
Dröse nannte die verschiedenen Zuständigkeiten für die Anschlussverträge, für die Bereitstellung des Netzes und für Beratung und gab als Plattform für aktuelle Informationen Mitteilungsblatt sowie Homepage der Gemeinde an. Weiterhin erklärte er, das Backbone-Netz des Landkreises bringe das Hauptsignal in die Gemeinden, von einem Pop-Verteiler aus werde dann das jeweilige Ortsnetz bedient. Dieses Verteilerhäuschen wird in Herrischried bei den Glascontainern im Rotmoos gebaut werden. Erst wenn der Backbone-Kreis geschlossen sei komme das Signal in die Gemeinden, geplant sei dessen Fertigstellung noch zum Ende dieses Jahres. Wo immer möglich nutzen Backbone- und Ortsnetz dieselben Gräben, wobei die reine Backboneleitung in schmaleren Gräben verläuft als die Kombination von Backbone und Ortsnetz. Dieser erste Bauabschnitt mit gemeinsamer Trassenführung soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.
In der Planungsphase
Als weiteren Bauabschnitt, der bis Ende 2021 fertiggestellt sein soll, nannte Dröse die am wenigsten dicht besiedelten Abschnitte des Leitungsnetzes, nämlich einerseits Hornberg und Atdorf, andererseits Wehrhalden, Lochhäuser sowie Klein- und Großherrischwand, von zwei unabhängigen Firmen ausgeführt, die bereits aktiv sind. Als weiteren Bauabschnitt für das Jahr 2022 gab Dröse den Hauptort sowie Rütte und Giersbach an. Diese Abschnitte befinden sich in der Planungsphase, die Ausschreibungen werden gerade vorbereitet. Im letzten Bauabschnitt sind dann 2023 Ober- und Niedergebisbach sowie Hogschür an der Reihe.
Nach und nach, so Dröse, würden auch den Haushalten die Verträge zugesandt, er hoffe auf eine nahezu 100-prozentige Anschlussquote. Nach Rücksendung des unterschriebenen Vertrags wird dann Paul Schlageter in einem Vor-Ort-Termin die Leitungsführung mit den Hausbesitzern zusammen festlegen. Der Netzbetrieb erfolgt durch die Firma Stiegeler aus Schönau. Hierzu soll es noch eine gesonderte Informations-Veranstaltung geben.