Andreas Böhm

Im Rahmen einer Bürgerinformation in der Mensa der Gemeinschaftsschule Hotzenwald in Herrischried wurde das interkommunale Projekt zum Bau eines Zuleitungssammlers für Abwasser vom Ortsteil Wehrhalden in die Kläranlage Todtmoos-Au vorgestellt. Einige Bürger hatten sich eingefunden, um sich das Vorhaben von Ralf Mülhaupt vom Ingenieurbüro Tillig erklären zu lassen. Mit dabei war auch der Projektleiter Moritz Maier. Mülhaupt erklärte zunächst den Ist-Zustand der mittlerweile 40 Jahre alten Kläranlage Wehrhalden: „Die Anlage ist hydraulisch überlastet; ein Teil musste aus Sicherheitsgründen schon außer Betrieb genommen werden“, so der Ingenieur.

Um Abhilfe zu schaffen, wurden vier Varianten geprüft. Die Entscheidung fiel schließlich für die Lösung mit Todtmoos, weil sich diese als kostengünstig erwies. Ziel der Maßnahme ist zudem die Trennung von Abwasser und Fremdwasser, das bislang in den Kanal floss: „Wir müssen das Fremdwasser heraus bringen; jeder Kubikmeter kostet uns Geld“, sagte Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse. Die Leitungstrasse wird von Wehrhalden in großen Teilen im Bereich des Fahrweges hinunter nach Todtmoos-Au geführt. Für große Wassermengen wird ein Pufferbecken benötigt, dessen genauer Standort noch bestimmt werden soll. Die Mengenmessung erfolgt an der Übergabestelle nach Todtmoos.

Die Arbeiten sollen von unten nach oben durchgeführt werden. Im Zeitraum von vier bis sechs Wochen werden auch Straßensperrungen nötig sein. Auf Nachfrage aus der Bürgerschaft bezüglich der Sperrung sagte Christian Dröse: „Es wird rechtzeitig mit den betroffenen Anwohnern gesprochen, um eine Lösung zu finden“. Ein Anwohner schlug vor, den alten Standort der Kläranlage zu nutzen. Ralf Mülhaupt gab zu bedenken, dass bei dieser Lösung während der Bauarbeiten eine Interimsanlage gebaut werden müsse. Christian Dröse erklärte, dass die alte Anlage künftig zum Speichern des Löschwasservorrates genutzt werden soll: „Das war bei der Entscheidung das I-Tüpfelchen“, so der Rathauschef. Auf Nachfrage einer Bürgerin erklärte Dröse, dass die Maßnahme den Bereich um die Straße „Schutzgraben“ nicht betreffen werde. Hier soll es später eine Lösung geben. Die Straße von Wehrhalden nach Todtmoos-Au soll nach Beendigung der Baumaßnahme wieder als Schotterstraße hergerichtet werden; inklusive der Beseitigung von Schlaglöchern. Die positive Meinung eines Bürgers zum Ende des Informationsabends: „Es ist toll, dass dieses Abwasserproblem nun gelöst wird.“