Nach langjähriger Planungsphase rückt der Baubeginn der Tagespflege in Segeten in greifbare Nähe. Erster Akt war am Montagabend der Spatenstich auf dem noch unbebauten Gelände gegenüber dem Bürgerhaus und der Polizeistation. 2014 sei die Idee entstanden, blickte Bürgermeister Carsten Quednow zurück. „Nach einer langen und zähen Diskussion hat sich der Gemeinderat für eines der größten und wertvollsten Projekte in Görwihl entschieden“, sagte er. Tatsächlich war der Standort Segeten umstritten, da dieser sich am Rand der Gemeinde befindet. Eine Tagespflege im Kernort Görwihl wäre sinnvoller, hieß es auch von Bürgerseite. Carsten Quednow jedoch verteidigte den Standort Segeten mit dem Hinweis, dass auch umliegende Gemeinden wie Todtmoos, Herrischried, Rickenbach oder Dachsberg davon profitieren würden. „Das ist ein großes Einzugsgebiet“, so Quednow. Damit stellte er klar, dass die Tagesstation nicht nur für Seniorinnen und Senioren aus der Gemeinde Görwihl, sondern auch aus den Nachbargemeinden bestimmt sei.
Deshalb nahmen auch die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden – Janette Fuchs (Todtmoos), Christian Dröse (Herrischried), Stefan Bücheler (Dachsberg) und Helmut Kaiser (Ibach) – am Spatenstich teil. Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick war verhindert. Dafür war aus Rickenbach Pfarrgemeinderat Johannes Schneider angereist. Den Landkreis Waldshut vertrat Axel Albicker, Leiter des Amtes für Soziale Hilfen. Vor Ort waren zudem Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) und Landtagsabgeordneter Niklas Nüssle (Grüne). Bund und Land würden das Projekt unterstützen, erklärte Carsten Quednow. Als Architekt Peter Schanz mit dem Projekt beauftragt wurde, plädierte er für einen Neubau. Nun werde das Gebäude „relativ schlicht und modern“, sagte er. Es erhält ein traditionelles Satteldach mit Krüppelwalm, wodurch es einem Bauernhaus ähnelt. Gebaut wird es, gemäß Wunsch des Görwihler Gemeinderates, komplett aus Holz, danach wird es mit Schindeln verkleidet. „Ziel ist es, dass die Leute sich wie zuhause fühlen können“, sagte der Architekt. Die Kosten lagen ursprünglich bei 2,27 Millionen Euro, jetzt sei man bei 2,7 Millionen Euro angelangt. Schanz war zuversichtlich, „dass nicht mehr viel dazwischenkommt“, denn 80 Prozent der Gewerke seien bereits vergeben. Der Bezug der 18 Betreuungsplätze könnte in 14 bis 15 Monaten erfolgen.