Nicht jede Blume ist eine Zier. Im Fall mancher Friedhöfe in der Gemeinde Görwihl machen sie diese Orte der Trauer und Besinnung zweifach traurig, bemerkte Gemeinderätin Andrea Schrieder (CDU) am Montag in öffentlicher Sitzung. Zuvor hatte Richard Eschbach unter dem Traktandum „Bürgerfragen“ insbesondere den Friedhof in Niederwihl als „ökologisches Wunderwerk“ bezeichnet. Was er meinte: In den ungenutzten Bereichen des Friedhofs hat sich der Löwenzahn angesiedelt und stark verbreitet – was auch auf anderen Friedhöfen, wenngleich nicht im selben Ausmaß wie in Niederwihl, geschehen sein soll. Der Anblick kommt dem einer Wiese nahe – ein unhaltbarer Zustand, fand Andrea Schrieder. Es brauche nun „eine konzeptionelle Vorgehensweise, um einen würdigen Ort zu schaffen“, sagte sie und stellte den Antrag, dem Thema Friedhof „höchste Priorität“ zuzuweisen.
„Wir brauchen ein Konzept, dass wir das Thema zukunftsweisend angehen können“, so Schrieder. Unter Umständen könnte dafür ein Arbeitskreis gebildet werden, schlug sie vor. Bürgermeister Mike Biehler bestätigte: „Das ist kein Dauerzustand.“ Biehler sprach, mit Blick auf einen Friedwald in der Nähe, von einer Überplanung der Görwihler Friedhöfe. Konkret: „Das geht nur mit einer Umgestaltung“, erklärte er. Den Bauhof mit der Pflege der vier Friedhöfe auf Görwihler Gemarkung (Görwihl, Niederwihl, Oberwihl, Strittmatt) zu beauftragen, sei mangels Personals nicht möglich. Externe Dienstleister könnten diese Aufgabe übernehmen. Laut Biehler gebe es bereits Gespräche. Dieses Modell könnte auch auf andere Friedhöfe angewandt werden. „Wir suchen jemand aus dem landschaftsgärtnerischen Bereich“, sagte er. Gemeinderätin Claudia Huber (Freie Wähler) forderte: „Wir müssen auf die einzelnen Friedhöfe gucken.“ Und: „Was ist mit einer Urnenwand? Wir müssen handeln.“ Urnenerdbestattungen sind auf den Görwihler Friedhöfen zwar grundsätzlich möglich. Aber es gibt in Görwihl keine Urnenwand – obwohl schon vor langem darüber gesprochen wird.