Der Fußballverein Eintracht Wihl möchte auf der Sportanlage in Oberwihl ein 100 mal 60 Meter großes Spielfeld aus Kunstrasen errichten. Den entsprechenden Antrag genehmigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei einer Gegenstimme von Johannes Herrmann. „Das ist ein starker ökologischer Eingriff“, gab er zu bedenken, „da wird eine Fläche versiegelt“. Nachdem Bürgermeister Carsten Quednow dem Verein ein Rederecht einräumte, sagte Vorstandsmitglied Marco Schlachter: „Wir verwenden Kork, das ist ein natürlicher Stoff, wie er zum Beispiel in Todtmoos benutzt wird.“
Die Entscheidung, einen Teil des Sportgeländes in ein Kunstrasenfeld umzubauen, erklärte er mit der intensiven Nutzung und den daraus resultierenden Betriebsstunden. Konkret: „Wir haben 1500 Betriebsstunden im Jahr, der Rasenplatz ist aber nur für 500 Betriebsstunden ausgelegt“, so Schlachter. Der Bau eines Kunstrasenplatzes würde den zahlreichen Jugend-, Damen- und Aktivmannschaften trotz einer hohen Belegungsdichte einen Trainingsbetrieb auch in den Wintermonaten und in nassen Wetterperioden ermöglichen.
Davon würde auch der Sportverein Görwihl, mit dem Eintracht Wihl seit einigen Jahren in der Jugendarbeit zusammenarbeitet, profitieren. Die zwei Vereine kooperieren zudem bei den Damen- und Aktivmannschaften miteinander. „Die Zusammenarbeit beider Vereine ist beispielhaft“, lobte Gemeinderat Christian Denz. Sein Ratskollege Herbert Nägele bezeichnete das neue Vorhaben namens „Hardtpark Wihl„ als „der richtige Weg“. Nägele weiter: „Der Kunstrasenplatz gibt den beiden Vereinen die Möglichkeit, sich zu entfalten.“
Das Sportgelände befindet sich im Besitz der Gemeinde Görwihl. Laut Bürgermeister Quednow hat die Gemeinde auch das zusätzliche Grundstück, auf dem ein Teil des Kunstrasenplatzes verlegt werden soll, erworben. Den vom Gemeinderat genehmigten Antrag wird nun das Landratsamt Waldshut prüfen, berichtete Quednow. Ein kleiner Teil des derzeitigen Rasenplatzes soll weiterhin als Trainingsspielfeld genutzt werden. Der Bau des Kunstrasenplatzes ist Teil einer Neukonzeption der Sportanlage in Oberwihl. Dieses umfasst außerdem ein Multifunktionsspielfeld sowie multifunktionale Nebenanlagen. Der Umbau und die Sanierung des Vereinsheims in Oberwihl wurde letztes Jahr abgeschlossen. Die Durchführung des Projektes erachtet der Verein als „zwingend erforderlich, um der sportiven Entwicklung der Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu und somit den gesellschaftspolitisch wichtigen Teil verantwortungsvoll umsetzen zu können“.