Die diesjährige Faire Woche wurde im Beisein der Bürgermeister der verschiedenen Fair-Trade-Gemeinden im westlichen Landkreis gemeinsam mit Dogern eröffnet. Willi Moosmann, der langjährige Kämpfer für den Faire-Trade-Handel und eine menschenwürdige Existenz der Kleinbauern in ihren Heimatländern freute sich, dass es gelungen ist, den Kreis der Fair-Trade-Gemeinden weiter auszubauen. So war dies vor der Pandemie 2019 noch in Rickenbach möglich und im vergangenen Jahr in Wehr. 2023 soll die Faire Woche in Görwihl eröffnet werden.

Mit dem Bekenntnis und der Bewerbung des Landkreises zu dieser Aktion werde die Bedeutung des Fairen Handels weiter hervorgehoben. Landrat Martin Kistler bezeichnete die Bürgermeister als Vorbilder in der Lösung der gemeinsamen Aufgaben für eine gerechtere Welt. Seit dem Start des Fairen Handels vor 50 Jahren in Deutschland lägen viele kleine Schritte, die sich wie Glieder aneinanderreihen und die Verbraucher animieren, mit ihrem Konsum aktiv die Produzenten in den armen Ländern zu unterstützen, gleichzeitig aber auch die Regionalität im eigenen Bereich nicht zu vergessen.

Willi Moosmann (Sechster von rechts) aufs engste mit der Aktion Faire Trade verbunden freute sich, dass die Anzahl der ...
Willi Moosmann (Sechster von rechts) aufs engste mit der Aktion Faire Trade verbunden freute sich, dass die Anzahl der Faire-Trade-Gemeinden wächst und sich auch der Landkreis Waldshut um eine Zertifizierung bemüht. | Bild: Doris Dehmel

Und wieder war es Willi Moosmann, der sich mit Herzblut für den fairen Handel einsetzte, und zur gemeinsamen Veranstaltung der Gemeinde Dogern, dem Landkreis Waldshut und den Weltläden Murg und Wehr begrüßen konnte. Auch aus der weiteren Region interessierten sich die Besucher für das Thema: „Der Ball ist rund – Kinderarbeit die rote Karte zeigen“. 75 Prozent der Weltproduktion an Fußbällen komme aus Sialkot in Ostpakistan und steht vielfach in engem Zusammenhang mit Kinderarbeit, die verhindert, dass Jungen und Mädchen keine Schule besuchen können und perspektivlos aufwachsen.

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Robert Weber, Gründer der Firma BAD BOYZ Ballfabrik e. V. und Pionier in der Herstellung fairer ­Fuß-, Volleyball und Handbällen ließ seine Zuhörer an den heute meist maschinellen Handgriffen der Produkte teilhaben, schilderte aber vor allem die für die Produktionsmitarbeiter so wichtigen Unterschiede. Der Kontakt Mensch zu Mensch sei hier ebenso erkennbar wie die soziale Freiheit. Regelmäßig besucht Weber die Hersteller, die mit dem Markenvertrieb zertifiziert sein müssen. Gleichzeitig hoffe der Unternehmer, dass durch die gesteigerte Nachfrage nach Bällen aus dem Fair-Trade-Angebot sein Augenmerk auf Fair play gegenüber Lieferanten und den Mitarbeitern in Pakistan weiter an Gewicht zunehme.

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