In Zeiten, in denen viele Vereine noch mit den Corona bedingten Ausfällen zu klagen haben, bewiesen die beiden Männerchöre aus Dogern und Leibstadt in ihrem Doppelkonzert, dass sie ihre Stimme behalten haben und mit ihrem Programm das Publikum in der Dogerner Gemeindehalle begeistern konnten.
Seit dem Auftritt des Männergesangvereins Liederkranz Dogern im letzten Sommer auf der anderen Rheinseite, nutzten die beiden Chöre die relativ kurze Zeit um die vielfältige Literatur für Männerchöre unter Beweis zu stellen. 50 Sänger standen gemeinsam auf der Bühne und deuteten mit „Brüder reicht die Hand zum Bunde“ mehr als die lebendige Freundschaft zwischen den beiden Vereinen an.
Das Programm
Eingangs des Konzerts ließen die Gastgeber die „Freimauerchöre“ von Wolfgang Amadeus Mozart, eine Kostbarkeit der Männerchorliteratur erklingen. Dabei ließ Ulrich Tillessen mit seinen Einführungen das Publikum am Inhalt der Werke teilhaben. Dirigent Ulrich Tomm hatte sich zu diesem Abend für die anspruchsvolle Kantate „Dir, Seele des Weltalls“ entschieden sowie die „Maurerische Trauermusik“ ins Programm aufgenommen, die in rekonstruierter Urfassung als „Meistermusik“ wahrlich meisterhaft aufgeführt wurden.
Der Heimat galt die gesangliche Aufmerksamkeit der Sänger aus Leibstadt. Während an der Leinwand so manch bedeutendes Kleinod auftauchte und der Blick über den Rhein die Naturschönheiten auftat, sang der 20-köpfige Männerchor unter der Leitung des Dirigenten Georg Masanz das Leibstadt-Lied, imitierte den Weg rheinabwärts mit dem Schwaderlocherlied und begeisterte mit dem Andachtsjodler die Konzertbesucher, die sich durch die Melodie mitgenommen fühlten. Während im ersten Teil Oliver Schwarz-Rossmann am Klavier, Felix Rossmann Violine und Christof Demante Cello die musikalische Begleitung übernommen hatten, stimmte das Publikum spontan mit ein, als Popsongs durch die Dogerner Sänger erklangen.
Beide Chöre gemeinsam
Noch einmal standen die beiden Männerchöre gegen Ende des Konzerts gemeinsam auf der Bühne um ein dickes Ausrufezeichen hinter den gelungenen Abend zu setzen. Dieser zeugte einmal mehr auch von der langjährigen Verbundenheit der beiden Vereine. Wie es zu der vor 100 Jahren gegründeten Patenschaft kam, verriet Vorsitzender Bernhard Bauer dem Publikum.
Spontan sei eine Delegation aus Leibstadt im Februar 1923 über den Rhein marschiert in der Überzeugung, dass dem Dogerner Verein nach dem I. Weltkrieg mit 50 Schweizer Franken wieder „auf die Beine geholfen werden müsse“. Daraufhin entstand im erzbischöflichen Waisenhaus in Gurtweil die Vereinsfahne, auf die man beim Männergesangverein Liederkranz 1852 e. V. Dogern bis heute recht stolz ist.