Noch kein Schlusspunkt einer langen Sanierungsgeschichte, aber ein Hoffnungsschimmer – die L 170 ist für den Straßenverkehr zwar wieder freigegeben, die Sanierungsmaßnahmen zwischen dem K 6516-Abzweig nach Boll und der B 315 weitgehend abgeschlossen. Jedoch steht nun noch eine Sanierung des unteren L 170-Hangbereichs bei der Schattenmühle aus.
Im Bereich der Straßenabsenkung auf rund 150 Meter Länge zwischen dem K 6516-Abzweig Boll und der B 315 sind die Sanierungsarbeiten weitestgehend abgeschlossen, lediglich Arbeiten auf den Böschungsflächen sind noch zu erledigen sowie auf Seite der Schlucht Schutzplanken anzubringen.

Da die Straßenmarkierungen auf diesem Streckenabschnitt noch fehlen, dürfen dieser Bereich und der sanierte Hangbereich oberhalb der Lotenbachklamm kurz vor der Einmündung in die B 315 lediglich mit 50 Stundenkilometern passiert werden.
Sanierungsprogramm des Landes
Möglicherweise noch in diesem Jahr wird zum Ende der Wandersaison das Sanierungsstück bei der Schattenmühle angegangen. Zumindest findet sich die Maßnahme im Sanierungsprogramm 2022 des Landes wieder (wir berichteten).
Es handelt sich um eine Böschungssicherung. Die dortige Gabionenwand baucht zur Straße hin aus und wurde bereits mit Betonfertigteilen auf rund 50 Meter Länge gesichert. Der dortige Bereich ist seitdem nur einspurig befahrbar.

Im vergangenen April stand der Zeitplan der Sanierung allerdings nach Auskunft des Regierungspräsidiums Freiburg noch nicht fest, weil zunächst der Abschluss der Arbeiten zwischen dem Abzweig Boll und der B 315 abgewartet werden sollte.
Die rund 150 Meter lange Bereich der L 170-Straßenabsenkung war nach einem Hangrutsch ab Herbst 2017 bis im Frühsommer 2018 saniert worden. Eine erneute Absenkung der Fahrbahn auf 50 Meter Länge erforderte weitergehende Maßnahmen.
Eingebaut wurde nun hangseitig eine Drainagescheibenlösung aus rund 130 überschnittenen Drainagebohrpfählen, die das im Hang anströmende Schichtenwasser abfangen und dann über eine Entwässerungsleitung im festen Fels des Untergrunds – unter der Rutschmasse des Oberbodens – talseitig schadlos abführen sollen. Verankert wurden die Pfähle in 20 Meter Tiefe.
Um der kurz vor der Einmündung zur B 315 oberhalb der Lotenbachklamm aufgetretenen Hangrutschung Herr zu werden, wurde im Herbst 2021 eine 48 Meter lange und 50 Zentimeter dicke Betonwand hangseitig eingezogen. Die dortige Maßnahme ist baulich abgeschlossen.
Die Kosten der bisherigen Sanierungsarbeiten an der L 170 sind noch nicht berechnet, belaufen sich nach einer Schätzung des Regierungspräsidiums Freiburg aus dem vergangenen Jahr auf rund 2,4 Millionen Euro.