„So oft, wie es das Wetter zugelassen hat, waren wir im Japanischen Garten trainieren“, erläuterte Christiane Beha, eine der betreuenden Lehrerinnen, nach der Siegerehrung in der Turnhalle der Bonndorfer Grundschule zum Minimarathon. Jeder habe somit die Chance gehabt, mitzukommen zum Wettkampf, der jedes Jahr für den gesamten Landkreis Waldshut in Tiengen stattfindet.
„Manche haben sogar privat mit den Eltern trainiert“, ergänzte Christiane Beha. Schließlich konnten zwölf Schüler jeder Klassenstufe beim Laufwettbewerb teilnehmen. Und weil es aus der Inklusionsklasse lediglich zehn waren, sind 58 Bonndorfer Grundschüler zum Wettkampf angetreten.
Wichtig für die Gemeinschaft
„Solche Siegerehrungen sind wichtig für die Schulgemeinschaft, weil sie Wertschätzung für alle Kinder vermitteln“, sagte Matthias Mybes, der als Lehrer, ebenso wie die weiteren „Minimarathon-Kollegen“ Jutta Kuhlmann und Thomas Pforte, stolz sein konnte auf diese starke Gemeinschaft, die den olympischen Geist verinnerlicht hatte. Denn die Teilnehmer sind stellvertretend für ihre ganze Klasse angetreten.

Rektorin Birgitta Stephan stellte sich vor die rund 250 Grundschulkinder – von denen jedes etwas noch viel zu besprechen hatte. Sie erhob einen Zeigefinger gen Hallendecke und den anderen an die Lippen. Es dauerte nur Sekunden, bis alle aufmerksam lauschten. Die Läufer der Gruppen rief sie einzeln auf und bat sie nach vorn. Jedem der Läuferkinder schüttelte die Rektorin die Hand und immer, wenn sie mit ihren Glückwünschen für die Läufergruppe durch war, brandete Jubel der ganzen Schule auf.
Großes Lob
Erinnernd an den Wettkampf hatte Matthias Mybes für jede Gruppe ein dickes Lob im Gepäck. „Ihr habt den zwölften Platz, aber das ist eine tolle Leistung, es sind nämlich 32 Mannschaften angetreten“, lobte Mybes die Jungen der ersten und zweiten Klassen. Einen mittleren Platz belegten ihre Klassenkameradinnen mit dem fünften Rang. Den Jungen der dritten und vierten Klassen rief er zu: „Ihr hattet mit 56 Mannschaften ein sehr großes Starterfeld und habt abgeschnitten mit einem fantastischen sechsten Platz.“
Panne verhilft zur Goldmedaille
Über deren Klassenkameradinnen, die Schülerinnen der dritten und vierten Klasse, hätte Matthias Mybes eigentlich gar nichts mehr sagen müssen: Sie konnten nämlich mit großem Stolz Goldmedaillen entgegen nehmen. Bei ihnen gesellte sich zur herausragenden Leistung das Quäntchen Glück, das oft zum Erfolg nötig ist. Das Organisationsteam des Wettbewerbs hatte sich nämlich anfänglich verrechnet und die Bonndorfer Mädchen mit der Goldmedaille nach Hause geschickt. So gibt es in diesem Jahr zwei erste Plätze, denn die Grundschule Buch war tatsächlich eine Minute schneller.
Dank an Helfer
„Bei all den Ehrungen darf man nicht vergessen, dass solche Leistungen nur möglich sind mit vielen Helfern, die eigentlich nie öffentlich auftauchen. Wir haben tolle Lernbegleiter, die die Teilnahme der Inklusionsklasse erst möglich machen und auch engagierte Eltern, die viel Zeit aufwenden, um uns zu helfen“, sagte Matthias Mybes zum Abschluss.
Die Sieger
Dass es bei allem sportlichen Teamgeist gerade auch auf die Einzelleistungen ankommt, machten die beiden schnellsten Kinder ihrer Altersklasse deutlich. Finn Boll war der mit Abstand schnellste bei den Schülern der ersten und zweiten Klassen. „Der vorwegfahrende Fahrradfahrer musste sich anstrengen, nicht überholt zu werden“, berichtete Christiane Beha von dem großen Ereignis Anfang Mai. Und ebenfalls deutlich schneller als die gesamte Konkurrenz war bei den Mädchen aus Klasse drei und vier die Bonndorferin Ida Dietsche.