Zum zweiten Mal hat die Realschule des Bildungszentrums Bonndorf mit ihrem internationalen Schulgarten am bundesweit stattfindenden „Tag des Schulgartens“ teilgenommen. Die Idee, im Rahmen der Entwicklung zur Naturpark-Schule auch einen internationalen Schulgarten zu gestalten und zu etablieren, wurde bereits im vergangenen Jahr von einer Projektgruppe, bestehend aus Lehrkräften, Mitarbeitern der Gemeinde und ehrenamtlichen Helfern, gestartet.
Mit unterschiedlichsten Aktionen durch Schulklassen, eine Gruppe von Migranten und Unterstützung des Bauhofs entsteht derzeit ein Schulgarten, der sich sehen lassen kann. Der Tag des Schulgartens, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen wurde, war auch in diesem Jahr ein idealer Anlass, alle Vorbereitungen zu bündeln und zu präsentieren. Im Winter fand ein Baumschnittkurs für interessierte Lehrkräfte statt, bei der der Apfelbaum eine neue Form erhielt. Die Lehrer Klaus Morath, Alexander Jung, Friedrich Dietsche, Jenny Isele und Ellen Konrath haben mit ihren Schülern der Technikgruppen und der Holzwerkstatt des MiB-Programms ein Materialhaus aufgestellt, neue Spaliere für das Obstbeet, ein zweites Hochbeet sowie Holzkomposter geplant, gebaut und aufgestellt. Ein neues Eingangsschild soll während der Projekttage gefertigt werden.

Die Schulgarten-AG unter der Leitung von Katharina Kiefer hat sich immer wieder mit der Gesamtplanung und den vielen kleinen anstehenden Aufgaben im Garten beschäftigt. So wurde im Herbst Obst und Gemüse geerntet. Entweder haben es die Schülerinnen selbst weiterverarbeitet oder es wurde im AES-Unterricht (hauswirtschaftlicher Unterricht) verwendet. Einzelne Klassen haben an sogenannten Aktionstagen ebenfalls mitgewirkt und ganze Beete angelegt oder auch Pflanzenschnitt zerkleinert.
Neu in diesem Schuljahr ist, dass alle drei fünften Klassen mit ihren Biologielehrkräften Linda Geng, Lisa Schuchart, Yeska Zell und Jutta Schär im Rahmen des Biologieunterrichts ihre eigenen Beete bestellen, sie hegen und pflegen. Das notwendige theoretische Wissen wird im Unterricht vermittelt, die praktische Umsetzung und auch das Lernen durch Beobachtung, Ausprobieren und Reflektieren stehen hier im Mittelpunkt. So wurden bereits seit Ende Februar aus Samen kleine Pflänzchen vorgezogen. Hilfreich sind hierbei die auf dem Schulgelände aufgestellten Mini-Hochbeete, die durch die Initiative „Europas Minigärtner der Insel Mainau“ gesponsort wurden.

Im Schulgarten selbst herrschte am Tag des Schulgartens reger Betrieb. Vormittags wurden die Schautafeln für die einzelnen Beete aufgestellt und letzte Vorbereitungen getroffen. Die zweisprachig verfassten Infotexte wurden hierzu im Biologie- und Englischunterricht einer siebten Klasse angefertigt. Nachmittags hat sich die Klasse 5a ans Werk gemacht. Sie hat ihre Hügelbeete bepflanzt, Pflanzen mehrfach gegossen, mit Freude, die vom Bauhof aufgestellte neue Schwengelpumpe ausprobiert, Besucher durch den Garten geführt und im Austausch mit Gartenfreunden Neues gelernt.
Tilman Frank, stellvertretender Leiter der Realschule, zeigte sich über das Engagement der Schüler am Bildungszentrum besonders beeindruckt. Eine kleine Gruppe von Migranten hat für die neuen Komposter Platz geschaffen und einen Baum gefällt. Unterstützung fanden die Fünftklässler durch sie bei dem Zurückschneiden einer Brennnesselfläche, wohlwissend, dass ein Teil für Schmetterlingslarven zurückgehalten werden sollte. Unweit des Apfelbaumes konnten die Besucher bei einem „SchmExperiment“ verschiedene Apfelmusssorten, selbst gemacht, wie sich versteht, verkosten und beschreiben. Zufrieden äußerte sich das Projektteam mit Ute Kaiser, Katharina Kiefer, Felix Schüle und Jutta Schär am Ende dieses Schulgartentages.
Im Wettbewerb
Es verwundert nicht, dass das Bildungszentrum sich in diesem Jahr bei der Baden-Württembergischen Schulgarteninitiative 2018/19 „Lernen für die Zukunft – Gärtnern macht Schule“ beworben hat. Hierzu hat sich eine Fachjury des Regierungspräsidiums Freiburg bereits am 28. Mai 2019 den Schulgarten angeschaut. Diese war über das Engagement und die vielen Interaktionen erfreut, auch über die interne Zusammenarbeit des Bildungszentrums, wo der kleine Schulgarten des SBBZ, der seit mehreren Jahren von der Sonderpädagogin Katrin Rebmann betreut wird, hervorzuheben ist. Eine Bewertung steht noch aus, wird aber gespannt erwartet.