Nicht einen, sondern gleich zwei Gewinner hat es beim Poetry Slam im Kursaal in Bad Säckingen gegeben. Den stärksten Applaus bekamen Natalie Friedrich aus Karlsruhe und Valerio Moser aus Langenthal (Schweiz) für ihre Beiträge. Beide bekamen eine Flasche Bad Säckinger Gin, oder „Dschä“, wie Moderatorin Teresa Reichl den Begriff auf der Zunge zergehen ließ. Mit Moderatorin Leticia Wahl, die mit Yannick Steinkellner einen Workshop für Schüler angeboten hatte, versprachen sie „die wildeste Veranstaltung des Jahres“: einen modernen Dichterwettstreit.
Drei Schüler aus dem Workshop traten ebenfalls auf, allerdings nahmen sie nicht an der Wertung teil. Reichlich Applaus erntete Marvin Suckut aus Konstanz, der Spazierengehen als Hobby entdeckt hatte und sich aber dann doch für das Piratenleben erwärmt und an einem Schnupperkurs für Segler teilgenommen hat. Daraus hat er eine irrwitzige, absurde Geschichte gesponnen. Ernster wurde es bei Suse Bock-Springer aus Kassel, die sich das Thema Depression vorgenommen hatte: „Ich leide an einer handelsüblichen Depression und statt Kalender habe ich einen Tablettenblister.“ Auch sie wurde mit viel Applaus bedacht, schaffte es mit ihrer Geschichte sogar ins Finale.
Einem ernsten Thema widmete sich auch Yannick Steinkellner aus Dortmund mit seiner „fantasievollen Sprachspielerei“: „Die Erde ist tot und der Mensch war wohl der Richter.“ „Optimieren“, das Stichwort bei Valerio Moser aus Langenthal (Schweiz), der mit vollem Körpereinsatz und Schwyzerdütsch punktete. Julia Steiner aus Luzern hatte einen Text dabei, „der wirklich so passiert ist“, über einen Montagmorgen. Aktuelle Themen aus ihrem Alltag präsentierten die Schüler Ronja, Marcel und Kim. Mit seinem witzigen Dialog mit Gott „You Are The Looser vor The Herrn“ qualifizierte sich Valerio Moser als einer der Sieger neben Nathalie Friedrich, die „einfach gerne schreibt“, wie sie sagte. Suse Bock-Springer mit dem Appell zur Krebsvorsorge platzierte sich als Dritte.