Der Berliner Comedian Stefan Danziger ist am Freitag vor nicht ganz vollem Haus im Gloria Theater in Bad Säckingen aufgetreten. „Eigentlich heiße ich ja Stefanos Aristides Danziger“, erzählte er. Er sei einmal in Griechenland gewesen und habe eine griechische Freundin gehabt. Bevor sie intim werden könnten, müsse er sich erst orthodox taufen lassen, habe ihm diese gesagt. Nach 40 Tagen fasten und Taufe habe sie dann gesagt: „Jetzt bist du ja frei von Sünde und unbefleckt, das will ich jetzt nicht ruinieren“. Sie hätten sich dann getrennt, sagte Danziger lakonisch. Nach Griechenland gehe er trotzdem hin und wieder.
Er hat viel zu erzählen, plaudert aus dem Nähkästchen. Und mit kreativen Wortschöpfungen wie „Rotzshisha“ für einen Baby-Nasensauger oder witzige Interpretationen „die Mennoniten heißen so, weil sie immer ‚Menno‘ sagen“, sorgte er für wahre Lachsalven im Publikum. So richtig in Fahrt kam er dann nach der Pause. „Wisst ihr, wo die ganzen Fachkräfte sind? Die sind seit März 2020 alle im Bunker, das sind ‚Preppers‘, die bereiten sich auf die Apokalypse vor“. Eine Idee wie man an die Fachkräfte kommt, hat er auch: „Die stehen auf Dosenravioli. Stellt einfach nachts eine offene Raviolidose vor die Haustür und wenn die dann kommen, dann schnappt ihr sie.“ Amüsant auch seine Erlebnisse in den Berliner Straßenbahnen: „Die machen da ein Casting. Die Musiker dürfen in jeden Waggon, aber nur, wenn sie dauernd ‚Hit the road Jack‘ singen. Dann gibt es noch die die Crack rauchen, oder die Irren, die herumschreien, in Berlin gibt es ja viele Irre, in Bad Säckingen vielleicht nur zwei, in der Schweiz mehr, gibt es vielleicht Schweizer hier?“, grinst er verschmitzt. Wenn es in der Bahn freie Sitze gebe, so gebe es einen Grund warnt er: „Vielleicht hat jemand drauf gekotzt“. Sehr lustig auch das Erlebnis mit dem Pina-Bausch-Workshop, den er mit seiner Frau besuchen musste, nachdem er an Sylvester „gezündelt“ hatte und sich zur Strafe auch noch den Film „La la Land“ ansehen musste.
Sein Humor ist subtil und intelligent. Das Publikum wollte dann auch eine Zugabe und da bewies er, dass er auch ernste Töne kann. Nachdem er verschmitzt gesagt hatte „ich hoffe, ihr habt auch Sonnenblumenöl gebunkert“ wurde er ernst: „Wisst ihr, das was die Russen gerade mit der Ukraine machen, das ist Kolonialismus“. Damit endete ein äußerst vergnüglicher und unterhaltsamer Abend.