Michael Gottstein

Der Verein Step Uganda aus Bad Säckingen wird die Verwaltung und Organisation seiner Projekte in Uganda verbessern und für mehr Transparenz sorgen. In jüngster Zeit war der Verein in eine Krise geraten. Der Verdacht, ein Projektpartner in dem zentralafrikanischen Land könnte Geld unterschlagen haben, hat sich aber nicht bestätigt. Durch den Neuanfang hofft der Verein, das Vertrauen seiner Förderer wiederzugewinnen.

Die Vorgeschichte

Der Verein konnte dank zahlreicher Spender und Sponsoren aus der Region in den vergangenen sechs Jahren eine Vor- und Grundschule in Bukobe, einem Dorf im Osten Ugandas, aufbauen. „Mittlerweile werden fast 500 Schüler von zehn Lehrern unterrichtet“, heißt es in der Pressemitteilung des Vorstandes. Außerdem unterstützt er ein Waisenhaus in Mbale und unterhält Bildungspatenschaften.

Damit die private Schule die staatliche Anerkennung erhalten kann, forderten die ugandischen Behörden den Bau eines Sportplatzes. Die Finanzierung für den Erwerb des Grundstücks und die Bauarbeiten sollten komplett durch eine Einzelspende in Höhe von 10.000 Euro erfolgen. Doch technische Schwierigkeiten, die von ugandischer Seite nicht offen kommuniziert worden waren, führten dazu, dass sich die mit 3500 Euro veranschlagten Baukosten verdreifachten. Diese Mehrkosten wurden offenbar nicht ordentlich verbucht.

Verdacht der Bereicherung ausgeräumt

In zwei turbulenten Hauptversammlungen, in denen der Vorstand den Mitgliedern nur unzureichende Informationen vorgelegt hatte, war daher der Verdacht aufgekommen, ein Partner in Uganda könnte sich bereichert haben. Eine mehrköpfige Untersuchungskommission wurde eingesetzt, und die Vorsitzende Elizabeth Kanitz reiste daraufhin mit einem in Managementfragen erfahrenen Förderer in das afrikanische Land, um die Unterlagen zu prüfen. Dabei stellte sich heraus, dass sich niemand bereichert hatte, aber die Organisation des komplexen Projektes den Verantwortlichen vor Ort offenbar über den Kopf gewachsen war – eine Neuorganisation der Verwaltung war dringend geboten.

„In einer gemeinsamen Kraftanstrengung des Vereins Step Uganda, des dortigen Projektträgers und eines privaten Unterstützers wird dies jetzt nachgeholt“, schreibt der Vorstand. In Uganda arbeite ein neu eingesetztes Managementteam daran, die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufzuarbeiten. Die Leitung übernahm Patrick Busima, der in den letzten Jahren Schulprojekte einer amerikanischen Stiftung in ­Mbale verantwortlich geleitet hatte. Die Kosten für das Management werden durch einen privaten Spender aus Freiburg und nicht aus Spendengeldern des Vereins finanziert.

Vorsitzende wird nicht mehr kandidieren

Die Vorsitzende Elizabeth Kanitz übernimmt für die Versäumnisse des Gesamtvorstandes die Verantwortung und wird aus diesem Grund bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren. Der derzeit kommissarische Vorstand und der neu gewählte Schatzmeister Dirk Lang werden die Vereinssatzung gemeinsam mit allen Mitgliedern neu gestalten. Ziel ist es, die zeitaufwendige ehrenamtliche Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Außerdem soll eine Verpflichtung zu mehr Transparenz und einer besseren Mitgliederbeteiligung verankert werden.

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