Sie sind kokett, sie sind selbstironisch, sie sind tiefgründig, sie sind frech, sie sind die Kirsche auf der Sahnetorte oder einfach nur lustig und sympathisch. Die Rede ist von den vier Musikern Lukas Teske, Jan Bürger, Christoph Hiller und Oliver Gies, die zusammen die A-Cappella-Formation Maybebop bilden. Am Freitag sind sie nach der Corona-Pause vor vollem Haus im Gloria-Theater in Bad Säckingen aufgetreten, insgesamt bereits zum achten Mal.

Seit 2005 setzen die vier Sänger auf eigene Kompositionen

„Wir freuen uns, dass ihr uns nicht vergessen habt“, wandten sich die Musiker an die Zuschauer. Maybebop präsentierte einen Querschnitt seiner Lieder. Seit 2005 setzen die vier Sänger auf eigene Kompositionen. Bei den Zuschauern kommt das mehr als gut an. Sie applaudierten auch im Gloria begeistert nach jedem Stück. Was ist das Geheimnis des Erfolgs? Die vier ganz im Stil der zwanziger Jahre gekleideten Herren können nicht nur ausgezeichnet singen, sie liefern auch eine ausgefeilte Bühnenshow und treffen mit ihren Texten den Nerv des Publikums.

„Wenn ich dich so ansehe, dann weiß ich, für mich war einfach nicht mehr drin“

Nach einem frechen vermeintlichen Liebeslied – „Du zweite Wahl, du bist die Frau, die ein Gefühl auslöst und das heißt lau“ – nahmen sie das Bad Säckinger Publikum aufs Korn: „Ihr seid doch bestimmt mit einem Partner oder einer Partnerin da. Jetzt umarmt euch und sagt zu eurem Partner: ,Wenn ich dich so ansehe, dann weiß ich, für mich war einfach nicht mehr drin‘“, sprach‘s und lieferten gleich das nächste (vermeintliche) Liebeslied ab: „Du Kompromiss“. Bitterböse auch dieses. „Du stehst vor mir im weißen Kleid, und der Pastor ist bereit und er hat dich bereits zum zweiten Mal gefragt und du hast nichts gesagt, lass dir Zeit, stellst dir Afrika noch schöner vor, wenn ich nicht mitkäm‘, sondern der Pastor, von meinen Ersparten bekommt ihr nichts!“ Aber dann gibt es doch noch ein echtes romantisches Liebeslied: „Ich sehe dich, wie vollkommen du bist!“

Im zweiten Teil dann durften sich die Zuschauer Titel wünschen. In dem urkomischen Lied über eine „Hygienische Hyäne“ durften die Bad Säckinger einstimmen in der Chor: „Das ist doch unhyänisch!“ Aus Begriffen wie „Gaspreisbremse, Eigenheim, Gurkensalat oder Schaukelstuhl“ fabrizierten sie spontan einen Song: „Ich dachte, es wär‘ fein im Eigenheim zu sein“. Oder: „Schatz, du riechst aus dem Maul nach Gurkensalat“. Die Zuschauer applaudierten begeistert und ließen die vier erst nach ganzen drei Zugaben von der Bühne.