Die Stadt Bad Säckingen sucht weiterhin dringend Wohnraum, für die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge. Aktuell hat die Stadt ein weiteres Haus in Rippolingen angemietet. Der Gemeinderat hat dazu in der Sitzung diese Woche nachträglich grünes Licht gegeben.
Aufgrund einer Ermächtigung hatte Bürgermeister Alexander Guhl das Gebäude im Ziel 14 bereits im August angemietet, das nebenstehende Gebäude im Ziel 12 sei bereits seit dem 1. Mai für ukrainische Flüchtlingen angemietet worden, teilte Rechtsamtsleiterin Muriel Schwerdtner in Gemeinderat mit.
Im neu angemieteten Haus werden neben ukrainischen Flüchtlingen auch eine syrische Familie untergebracht. Die Befürchtung von Grünen-Stadtrat Rolf Joist, dass es hier zu Spannungen komme könne, konnte die Rechtsamtsleiterin nicht bestätigen. Bislang sei nichts bekannt, sagte sie, und sie sei in ständigem Kontakt mit der Rippolinger Ortsverwaltung und Ortsvorsteher Franz Stortz. Die einzelnen Familien lebten zwar im selben Haus, hätten jedoch eigene, getrennte Wohnungen.
Aktuell leben 147 Ukraineflüchtlinge in Bad Säckingen
Zur Zeit leben in den beiden beiden Häusern in Rippolingen laut Schwerdtner 22 ukrainische Flüchtlinge und sechs syrische. Insgesamt kamen seit Kriegsbeginn in der Ukraine 2100 Geflüchtete in den Landkreis Waldshut, 179 davon nach Bad Säckingen. Davon wohnen aktuell noch 147 Menschen in der Kurstadt, zum Teil in den Unterkünften der Stadt, zum großen Teil seien sie aber privat untergekommen, so Muriel Schwerdtner auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Stadt konnte im Laufe der vergangenen Monate 66 Ukrainern bei der Wohnungsvermittlung helfen. Daneben sind in Bad Säckingen 107 Asylsuchende anderer Länder untergebracht.
Neben den zwei Häusern in Rippolingen stehen für die Unterbringung von Flüchtlingen sowie auch von Obdachlosen in Bad Säckingen weitere Gebäude in der Dürerstraße, in der Schaffhauser Straße sowie in der Schönaugasse zur Verfügung. Laut Bürgermeister Guhl sind die Kapazitäten annähernd ausgeschöpft. Zum Jahresende wurden der Stadt vom Landratsamt Waldshut bis Jahresende noch weitere neun Fluchtlinge angekündigt worden, teilte die Rechtsamtsleiterin mit. Diese Personen könnten noch untergebracht werden.
Gemeinderat Hartmut Fricke (Unabhängige Bürgerliste) fragte nach einer möglicherweise notwendigen Unterbringung von Wohnungslosen im Winter. Bürgermeister Guhl machte klar, dass die Stadt keine Kapazitäten mehr zur Verfügung habe. Da gehe es Bad Säckingen wie anderen Gemeinden. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Schwierigkeiten bei der Schaffung von Wohnraum für Obdachlose. Das habe sich beim Bau des Obdachlosenheimes in der Dürerstraße gezeigt. „Die gesellschaftliche Akzeptanz fehlt hier“, so Guhl.