Er kam, sah und riss alle mit seinem Enthusiasmus mit: der Pianist Christoph Reuter. Vorsitzende Christine Friedlmeier und Dirigent Klaus Kunzmann vom Orchesterverein und Kulturreferentin Christine Stanzel waren hingerissen von der offenen Art des Musikers. Vor der ersten gemeinsamen Probe am Montag stellten sie im Probenlokal der Werner-Kirchhofer-Realschule das neue Projekt „All meine Gedanken“ von Songland und Orchesterverein vor.
Crossover-Programm
Christoph Reuter informierte über sein Projekt mit Songpoesie und Soul, das er zusammen im Trio mit der Sängerin Sarah Lipfert und dem Gitarristen Stephan Bormann realisiert. Poetische Songs sollen mit Kunstliedern und souligen Eigenkompositionen zusammengeführt werden. Es ist das erste Mal, dass der Orchesterverein so etwas macht: „Mit Absicht, wir wollen breit aufgestellt sein“, so Klaus Kunzmann. Er arbeitet mit den Streichern schon seit vergangenem Herbst an den acht Stücken und ist von Reuters Arrangements und Orchester-Intros begeistert: „Ich liebe Crossover-Programme“. Da ist er bei Reuter genau richtig, denn der schafft gerne „Verbindungen zwischen großer klassischer Streichertradition und modernem Sound“.
Die Songs entstehen in Reuters Studio am Keyboard und werden mit einem modernen Computerprogramm in Partituren übertragen. Jeder der Musiker konnte auf Aufnahmen des Orchesterparts in Midifiles-Format zurückgreifen, die Reuter am Keyboard eingespielt hat. Als er 2021 mit seinem Programm „Musik macht schlau“ da war, kam die Idee auf – und Stanzel hat es vermittelt.
Überraschung für Publikum
Mit einer neuen Sängerin und neuen Songs will Reuter das Publikum überraschen. Die Band „Songland“ gibt es noch kein Jahr. Reuter spielt ein altes originales Fender Rhodes-Keyboard, der Sound mischt sich gut mit Orchester. 16 Songs wollen sie spielen, vier mit Trio, die meisten mit Orchesterbegleitung. Die Texte sind, wie der Titel „Songpoesie“ suggeriert, poetisch. Ein Lied handelt davon, dass Reuter viel unterwegs ist. „Ich reise lustig durch die Gegend, bin froh, dass die Leute einem noch zuhören“, sagt er nach der Corona-Zeit. Das Stück heißt daher auch „Telefon“ und verbindet ihn mit zu Hause.
Es ist alles akustische Musik, ohne Verstärkung, denn das Trio kommt vom Jazz her. Reuter wird auch singen, dirigieren, den Rhythmus klopfen, das Publikum animieren. Es geht in diesem Programm mit Songs wie „These Are The Days“, „Love Of Mine“ und „Die Gedanken sind frei“ um schöne Lieder, bei „Auf Flügeln des Gesanges“ um eines nach Mendelssohn. „Der Haupt-Act ist Songland“, sagt Christine Friedlmeier, „wir dürfen mitmachen. Das wird schon schön“, freut sie sich und holt ihren Instrumentenkasten, denn in wenigen Minuten beginnt die erste „Schnupperprobe“.