Hannes Schneider, Vorstandssprecher des Stadtseniorenrats, hat in der Sitzung des Gremiums die Entscheidung des Gemeinderats kritisiert, die Hebelschule zu verkaufen. Die Senioren wollen eine offene Begegnungsstätte in dem historischen Gebäude einrichten. „Die Hebelschule ist ideal, weil sie mitten in der Stadt liegt. Wir haben uns die unteren Räume angesehen. Sie sind fast ebenerdig erreichbar“, sagte Hannes Schneider nach der Sitzung. Lediglich eine Holzrampe müsste vor den Eingang gestellt werden, damit Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollator das Erdgeschoss erreichen können.

Die Senioren wissen, dass es zahlreiche Räume in Schopfheim für geselliges Beisammensein gibt, aber sie sind für viele Veranstaltungen entweder zu klein (Awo-Raum), nicht barrierefrei (evangelisches Gemeindehaus) oder kosten Geld (Raum AK Integration). Ihre Anlaufstelle sollte laut Schneider so sein wie die Begegnungsstätte „Gambrinus“ in Rheinfelden, wo man zum Selbstkostenpreis Getränke bekommt.

Oliver Kröning teilte mit, dass derzeit ein Bürgerbegehren gegen den Verkauf der Hebelschule vorbereitet werde. Organisiert wird es vom ihm, Hannes Schneider, Erhard Schöpflin (VdK), Michael Straub und Uwe Gerber. Vorstellen können sich die Senioren eine Begegnungsstätte auch im Kohlengäßle-Quartier. Große Hoffnung, dass die Wünsche der Senioren dort erfüllt werden, hat Hannes Schneider jedoch nicht. Er sprach in der Sitzung vielmehr davon, dass er sich von der Verwaltung nicht ernst genommen fühle und „auf unfaire Weise ausgebootet“. Bei der öffentlichen Beteiligung hätte er die Anregung gemacht, im Quartier eine öffentliche Begegnungsstätte zu schaffen.

„Die Verwaltung versicherte uns, dass unser Anliegen berücksichtigt wird“, berichtete Schneider. Wer aber die im Konzeptvergabeverfahren geltende Bewertungsmatrix studiere, finde dort ein „Café als Begegnungsstätte“ unter dem Punkt „Flächen für ergänzende gewerbliche Angebote“. Ein solches kommerzielles Café, das in etwa so sein werde wie das Café „Trefzger“, wollen die Senioren aber nicht, betont Hannes Schneider.

Diskutiert wurde in der Sitzung zudem darüber, ob sich die Stadtverwaltung eine solche Begegnungsstätte überhaupt leisten könne. Es gehe jetzt wohl eher darum, freiwillige Leistungen zu kürzen, sagte Oliver Kröning. Erhard Schöpflin wies auf die steigende Zahl an Armen hin. „Für solche Leute müssen wir einen Raum finden, wo man sich treffen kann“, sagte er. Hannes Schneider ergänzte, dass sich auch die Ehrenamtlichen und Vereine freuen würden, wenn es für sie einen Treffpunkt in Schopfheim gebe. Dagmar Stettner (Seniorenbüro) kündigte ein Nutzungskonzept für eine barrierefreie Begegnungsstätte an.

Hingewiesen wurde im Seniorenrat auf den Seniorentag im Kleinen Wiesental, den Besuchsdienst „Lichtblick“, den Service „Hitzetelefon“, den es bald auch in Schopfheim geben könnte, und das „Schwätzbänkle“, das im April beim Hatay Imbiss in der Scheffelstraße aufgestellt werden soll.

Rückmeldung an den Autor geben