Bei strahlendem Sonnenschein feierten D‘Harplinger-Baeseries-Faeger am vergangenen Samstag ihr traditionelles Kuhstall-Fäscht. Das seit 2008 auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Sibold gefeierte Fest gehört zu den Höhepunkten im Vereinsjahr der Harpolinger Guggenmusik.

Pünktlich um 11 Uhr eröffnete Harpolingens Ortsvorsteher Thorsten Weimer mit einem wahrhaft professionellen Fassanstich die Feierlichkeiten – mit genau einem Schlag war erfolgreich angezapft und das Fest konnte beginnen. Wie immer wurde dieser „dramatische“ Akt von der Guggenmusik der Hörnle Clique aus Wallbach mit schwungvoller Musik begleitet.

Schon vor dem Fassanstich strömten die ersten Gäste auf das Festgelände, begrüßt nicht nur von den 39 Mitgliedern der Harpolinger Guggenmusik, sondern auch von kulinarischen Genüssen. „Wir bieten diese Speisekarte seit 2008“, erklärt Silvia Baumgartner, Gründungsmitglied der Harplinger-Baeseries-Faeger, und verweist stolz darauf, dass die Gerichte alle selbst zubereitet seien – von den gedämpften Herdöpfel über die Bratwürste mit Füür (Feuer) bis zu den saftigen Hüftsteaks.

Nicht minder beeindruckend verlief schließlich das Festproramm mit verschiedenen musikalischen Höhepunkten für die begeisterten Festbesucher: Nach der musikalischen Mittagsunterhaltung durch die Gruppe 500 Gramm gehacktes Blääch fanden am Nachmittag der Kindergarten St. Martin und die Kindertanzgruppe des Harpolinger Sportvereins großen Applaus der zahlreichen Gäste.
Gaudiprogramm sorgt für viele Lacher
Den Höhepunkt des Programmes bildete die große Gaudi-Olympiade, bei der die einzelnen Mannschaften mit Geschick, Schnelligkeit und zeichnerischem Können um den Sieg kämpften. Hier zeigten sich spätestens bei der „Purzelraupe“, einem Purzelbaum in einer 6er-Kette, die Meister ihres Faches. „Das ist ein Programm, das immer gut ankommt“, erklärte Christian Hierholzer, lange Jahre im Vorstand und heute Ehrenmitglied der Harplinger-Baeseries-Faeger.

Der Abend galt schließlich ganz der Musik und der Unterhaltung im Kuhstall und auf der Wiese. Hier heizten der Musikverein Harpolingen, die Brassband Bombrasstisch und Diskjockey Mark den Besuchern ordentlich ein. Zahllose Gäste fanden bei der gemütlichen Bauernhofatmosphäre und unter den schattenspendenden Bäumen eine echte Gaudi – „alle verstehen sich gut, wir haben einfach Spaß, von jung bis alt“ kommentierte einer der Festgäste die Stimmung.
Das sieht man auch dem Ehrenmitglied der Harplinger-Baeseries-Faeger, Silvia Baumgartner, an: „Guggenmusik ist einfach lockerer, da gibt es auch falsche Töne“ – aber daran stört sich bei der großartigen Stimmung der vielen Gäste niemand.

Die im Jahr 1986 gegründeten Harplinger-Baeseries-Faeger veranstalten mit dem Kuhstall-Fäscht „nicht ein Fest wie jedes andere“, betonte der 2. Vorsitzende Jan-Owe Burkert – vielmehr sei es „ein Fest für das ganze Dorf.“ Wie wichtig das Fest auch für die Harplinger-Baeseries-Faeger selbst sei, ergänzte die 1. Vorsitzende Sarah Blume, sei es doch „das einzige Fest, um unsere Kasse zu finanzieren.“ Da sei es auch wichtig, dass die Harplinger-Baeseries-Faeger das Fest „in dieser Größe selbst stemmen können“ fügt sie hinzu. Nicht nur die aktiven Musiker „schaffen hierfür alle durch“, ergänzt Jan-Owe Burkert, „sondern auch viele ehemals Aktive helfen mit.“
Ein Aushängeschild des nördlichsten Ortsteils
„Vor Corona hatte das Kuhstall-Fäscht bis zu 2000 Gäste“, erklärt Ortsvorsteher Thorsten Weimer angesichts der beeindruckenden Festkulisse und erklärt: „Für Harpolingen ist es das urigste und größte Fest – wo hat man dieses Ambiente, in einem echten Kuhstall! Das Fest ist für ganz Harpolingen wichtig, es ist ein Aushängeschild, das jeder kennt.“ Vor allem freue es ihn dabei, dass es stets ein friedliches Fest sei, „bei dem es nie Streitigkeiten gibt.“ Das bestätigt auch Simon Kürz, einer der jüngeren Harplinger-Baeseries-Faeger: „Hier verstehen sich einfach alle sehr gut.“
Zwar bedeute das Fest für die Harplinger-Baeseries-Faeger „viel Arbeit“, erklärt Christian Hierholzer, aber es sei „insgesamt immer auch ein schönes Fest.“ Damit diese tolle Stimmung bis in die Frühe möglich sei, danken die Harplinger-Baeseries-Faeger den Festnachbarn, Familie Sibold, den zahllosen Helfern und natürlich vor allem den vielen Gästen, die im Kuhstall-Fäscht auch dieses Jahr wieder gelungenen Spaß und Unterhaltung fanden. Und die sich vor allem auf den 7. September 2024 freuen können, denn da gibt es wieder ein Kuhstall-Fäscht der Harplinger-Baeseries-Faeger.