„Die Welt braucht Lieder“, hat Udo Jürgens einmal gesagt. Die Welt braucht Udos Lieder. Dass das stimmt, zeigte am Dienstagabend das ausverkaufte Gloria-Theater bei der Hommage an Udo Jürgens. In dieser Show führten Christian Mädler als Sänger und Pianist und die Moderatorin, Sängerin und Schauspielerin Gudrun Schade mit einer Live-Band die größten Hits, aber auch weniger bekannte Songs des großen Entertainers auf. Und dazwischen gab es, wie gerne bei solchen Porträt-Konzerten, Anekdoten und Episoden aus dem Leben und der Karriere des Weltstars.

Udo Jürgens: 60 Jahre auf der Bühne, 1000 Lieder, mehr als 100 Millionen verkaufte Tonträger, Welthits, unzählige Tourneen – eine „Hitmaschine“. Bei diesem Erinnerungsabend für alle Udo-Fans zogen Schade und Mädler in lockerer Gesprächsform mit unterhaltsamen Erzähltexten von Carsten Gerlitz ihre Show entlang der Biografie von Jürgen Udo Bockelmann auf, wie der gebürtigen Klagenfurter bürgerlich hieß.

Es ist die Geschichte einer Musiklegende, angefangen von der Kindheit im Krieg, dem frühen Wunderkind, das komponierte und mit 15 einen Kompositionswettbewerb gewann, über die Leidenschaft für den amerikanischen Jazz bis zum internationalen Durchbruch mit dem Lied „Merci Chérie“, mit dem er 1966 den Grand Prix gewann.

Die Arrangements waren recht rockig-fetzig, mit aufgefrischtem Sound der Live-Begleitband, der Gesang von Christian Mädler – und auch von der Musicaldarstellerin Gudrun Schade – hatte viel Einfühlungsvermögen. Der Pianist und Sänger im weißen Anzug erinnerte schon an die Eleganz und Noblesse des unerreichten Originals. Es war keine bloße Udo-Cover-Show, die Ohrwürmer und unsterblichen Melodien wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 Jahren“ wurden eigenständig interpretiert. Es klang aber auch immer wieder an, dass Udo Jürgens sowohl Schlagersänger als auch politischer Liedermacher war, ein Chansonnier im besten Sinne – so wie Jacques Brel für die Franzosen.