Was haben Komponisten wie Berlioz, Chatschaturjan oder Kaempfert gemeinsam? Sie feiern in diesem Jahr runde Geburtstage. Die Stadtmusik wird diese Jubiläen am Wochenende mit ihren beiden Gloria-Konzerten würdigen. Auf die Zuhörer wartet ein stilistisch vielfältiges Programm.

Musikdirektor Johannes Brenke ist froh, dass alle Musiker während der Pandemie-Zeit dem Verein treu geblieben sind. Das letzte Gloria-Konzert fand im Januar 2020 statt. Die Musiker entwickelten in der Zwischenzeit alternative Formate, wie etwa das Nachmittagskonzert im Frühjahr 2022, um den Kontakt zum Publikum aufrechtzuerhalten, aber auf der Bühne des Gloria-Theaters vor das Publikum zu treten, ist seit Jahrzehnten der Höhepunkt im Vereinsjahr der Stadtmusik.

Das Programm

Das Konzert beginnt in der Zeit der Romantik mit Hector Berlioz (1803-1869) „Ungarischem Marsch“ aus der dramatischen Legende „Fausts Verdammnis“ in einem Arrangement von Tohru Takahashi. Das Orchesterwerk ließ sich gut für Blasorchester umschreiben, weil das Original bereits viele bläserische Elemente enthält. Nur sechs Minuten lang, aber sehr prägnant sind die beiden „Armenischen Tänze“ von Aram Chatschaturjan (1903-1978) aus dem Jahr 1943. „Es ist nicht bekannt, ob seine Themen tatsächlich aus der Folklore stammten oder ob er im Stil der Volksmusik komponiert hatte – jedenfalls zeigt er sein großes Geschick in Instrumentation, Rhythmus und Farbe“, so der Dirigent. An die Folklore Skandinaviens, besonders Finnlands, angelehnt ist die sinfonische Dichtung „Summer“ von Johann de Meij (Jahrgang 1953), in der natürlich Sibelius-Zitate nicht fehlen dürfen.

Ein Kompositionsschüler Paul Hindemiths war der New Yorker Komponist und Organist Norman dello Joio (1913-2008), der in klassizistischem Stil seine „Satirische Tänze“ verfasst hatte. Dass die Zuhörer sich auf ungewöhnliche Klänge einstellen sollten, zeigt bereits die Satzbezeichnung „Allegro Pesante“, die widersprüchliche Qualitäten verbindet. Sanglich und zugleich monumental präsentiert sich Bert Appermonts (Jahrgang 1973) „Leonesse“.

Die sinfonische Suite zum Film „Robin Hood“ aus dem Jahre 1991 stammt von Michael Kamen (1948-2003), und den Schlusspunkt setzt ein Potpourri zu Ehren Bert Kaempferts (1923-1980). „Er wird oft als Komponist seichter Unterhaltungsmusik bezeichnet, aber das wird ihm nicht gerecht“, so Brenke. Vielmehr wollte Kaempfert „Musik schrieben, die niemandem weh tut“, und dabei gelangen ihm Klassiker wie „Strangers In The Night“.

Die Gloria-Konzerte finden Samstag, 28. Januar, 20 Uhr sowie Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr, im Gloria-Theater statt. Eintritt 15 Euro, für Schüler, Studenten und Auszubildende fünf Euro. Vorverkauf im Gloria-Theater oder unter www.gloria-theater.de.