Lässt sich die subjektive Empfindung vieler Menschen über einen zu nassen und zu kühlen meteorologischen Frühling in Bad Säckingen statistisch belegen? Nein.

So sah die Realität aus

Das Sonnenscheindefizit von 73,5 Stunden und sieben Niederschlagstage über
der Norm verstärkt zwar das negative Empfinden, aber objektiv betrachtet, war der Frühling 2023 weder zu nass noch zu kühl. Mit insgesamt 260 Litern pro Quadratmeter waren die drei Monate von März bis Mai 16,7 Liter zu niederschlagsarm und mit einer
Durchschnittstemperatur von 10,6 Grad Celsius gegenüber dem langjährigen Mittel 0,4 Grad zu warm. Nach dem viel zu warmen und zu trockenen Winter war der meteorologische Frühling mit einer ausgewogenen Temperatur und einem nur leicht zu geringen Niederschlag für die Vegetation der reinste Segen.

März bringt endlich Regen

Der erste Frühlingsmonat war der dritte zu warme Monat in diesem Jahr. Der durchschnittlich sonnige März reiht sich in Bad Säckingen mit einem Temperaturüberschuss von 1,3 Grad nahtlos an die bisher in diesem Jahr zu milden Monate Januar (+2,1 Grad) und Februar (+1,6 Grad). Trotz eines für die Vegetation vorteilhaften Niederschlagsüberschusses von 23 Litern konnte die extreme Februartrockenheit nicht ausgeglichen werden.

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April erster zu kühler Monat seit einem halben Jahr

Nach sechs zu warmen Vormonaten in Folge zeigte sich der launische April 2023 in Bad Säckingen 1,1 Grad zu kühl und trotz 21 Niederschlagstagen (Norm 11,8 Tage) und einem Sonnenscheindefizit von 46,5 Stunden lag der Niederschlag 10,6 Litern unter der Norm von 1991 bis 2020.

Der Mai mit zwei Gesichtern

Der letzte Frühlingsmonat hatte zwei zu kühle erste Dekaden und eine sommerliche warme letzte Dekade. „Ist der Mai kühl und nass, füllt‘s dem Bauer Scheun und Fass, ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken.“ Passt diese Bauernregel, sollten die Bauern gegenüber letzten Jahr mit dem 26 Stunden zu
sonnenscheinarmen und 23 Liter zu niederschlagsarmen Mai mit ihrer Ernte zufrieden sein. Nachdem die ersten beiden Maidekaden noch 1 Grad zu kühl ausfielen, sorgte die letzte sommerlich warme und sonnige Dekade für einen Temperaturüberschuss von 0,9° Grad.

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