Die Beteiligung der Stadt Bad Säckingen an der Elektrifizierung der Hochrheinbahn wird günstiger als angenommen. 75 Euro pro Einwohner – soviel sollten die Anliegerkommunen ursprünglich maximal an den Landkreis zahlen. Für Bad Säckingen hätte das einen einmaligen Betrag von etwa 1,3 Millionen Euro ergeben, den die Stadt zur Mitfinanzierung der Elektrifizierung der Hochrheinbahn hätte beisteuern müssen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Bad Säckingen wurden nun aber die aktuellen Baukosten je Kommune vorgelegt. Und so viel schon vorweg: Bad Säckingen kommt als zweitgrößte Stadt im Landkreis noch recht glimpflich davon.
Rund 4,3 Millionen (Preisstand 2021). Das ist die Summe, die die neun WT-Anliegerkommunen an den Landkreis zu entrichten haben. Dass die Gemeinden den Landkreis bei dem Großprojekt unterstützen, hatten man schon vorab vereinbart. Der genaue Verteilungsschlüssel wurde nun abgesteckt und den Städten und Gemeinden vorgelegt. Die festgelegten Beträge können sich aber gesamthaft noch verschieben. So würde eine Erhöhung der Gesamtbaukosten dazu führen, dass auch die jeweiligen kommunalen Beiträge erhöht werden.
Laut aktuellem Stand muss Bad Säckingen eine Summe von 378.270 Euro an den Landkreis zahlen, um diesen zu entlasten. Damit liegen die Kosten in der Trompeterstadt mit einer Einwohnerzahl von 17.510 (Stand 2021) bei nur 21,60 Euro pro Kopf. Der gedeckelte Betrag von 75 Euro pro Einwohner wurde somit weit unterschritten.
Allerdings bleibt es für Bad Säckingen nicht bei dieser Summe: Denn die Stadt muss neben der reinen Beteiligung an der Trassenelektrifizierung auch spezielle Baustellen auf der eigenen Gemarkung mit 20 Prozent mitfinanzieren, so den neuen Bahnhalt für Wallbach und den Umbau des Bahnhofes in Bad Säckingen (Anhebung der Bahnsteige). Und da kommt auf die Stadt einiges zu: Laut Stadtkämmerin Bettina Huber stehen im aktuellen Haushalt für den Bahnhalt Wallbach Kosten von 2,65 Millionen Euro sowie Zuschüsse von 2,1 Millionen, womit von der Stadt 530.000 Euro selbst zu finanzieren wären. Grundlage der Zahlen sind jedoch noch Berechnungen aus 2019, teilt dazu Rainer Koller vom Baurechtsamt mit. Ähnlich sieht es für den Umbau der Bahnsteige im Bahnhof Bad Säckingen aus: Hier stehen Gesamtkosten von 2,35 Millionen den Zuschüssen von 1,88 Millionen gegenüber. Die Kosten der Stadt beliefen sich somit auf 470.000 Euro.
Trotz der zusätzlichen Kosten sieht Bürgermeister Alexander Guhl im Wallbacher Halt „einen großen Gewinn für die Stadt.“ Die Elektrifizierung sei „ein Infrastrukturprojekt, mit dem wir mehr erreicht haben, als wir anfangs gedacht haben.
Stand 2021 wurden die Gesamtkosten der Elektrifizierung auf 330 Millionen Euro beziffert. Dabei wird der Bund bis zu 90 Prozent der Kosten der Elektrifizierungsmaßnahmen übernehmen sowie bis zu 75 Prozent der Ausbaumaßnahmen. Auch eine Planungspauschale wird gewährt. Alles in allem summiert sich das auf etwa 267 Millionen Euro. Die verbleibenden Kosten teilen sich die deutschen und Schweizer Beteiligten an dem Projekt – unter anderem eben der Landkreis Waldshut und die Anlieger-Kommunen.