Es sind Worte für den Moment, nichts ist festgeschrieben. Das macht Poetry Slam aus. Der Freundeskreis der Rudolf-Eberle-Schule und die Stadt Bad Säckingen haben wieder Schüler aus der Rudolf-Eberle-Schule, der Werner-Kirchhofer-Realschule und dem Scheffel-Gymnasium zu einem zweitägigen Workshop mit den Poetry-Slamern Leticia Wahl und Yannick Steinkellner eingeladen.

An zwei Vormittagen haben die Schüler von 15 bis 21 Jahren den Unterschied von Poetry Slam und einem Gedicht gelernt. Sie haben auch ihren eigenen Poetry Slam geschrieben und der Gruppe vorgetragen. Ganz Mutige durften ihren Slam dann auch außer Konkurrenz am Mittwochabend im Kursaal im Rahmen des Poetry Slams vor großem Publikum präsentieren.

„Wenn man den Text schreibt, muss man wissen, wie er auf der Bühne wirkt“, erklärt Yannick Steinkellner. Denn der Reim wird nicht einfach nur vorgetragen, sondern mit Gestik und Mimik unterstrichen und zum Leben erweckt. Und das war es dann auch schon mit den Reqiusiten. Denn ein Slamer auf der Bühne muss seine Worte, die er vorträgt, selbst geschrieben haben. Er hat fünf Minuten Zeit auf der Bühne und darf keine Requisiten verwenden. „Das Spannende an einem Poetry Slam ist, dass man heute mit seinem Gedicht auf der Bühne gewinnt und morgen beim Publikum komplett durchfällt“, erklärt Leticia Wahl. Denn wer als Sieger der Veranstaltung von der Bühne geht, entscheidet alleine das Publikum nach seinem Geschmack.

Doch davon haben sich die 28 Teilnehmer aus den drei Schulen nicht abschrecken lassen. Darunter waren mehr Mädchen als Jungen, aber: „Bei den Slamern auf der großen Bühne ist es umgekehrt“, weiß Yannick. Da sind es oft mehr Jungen als Mädchen, die ihren zuvor verfassten Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. Und beim Poetry Slam spielt es auch keine Rolle, wie Rechtschreibsicher die jungen Leute sind. „Bei einem Poetry Slam geht es alleine darum, die Sprache zu feiern“, erklärt die junge Slamerin.

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